Hab gelesen, "Avatar" wäre ein Einschnitt wie damals der Sprung vom Schwarz-Weiß- zum Farbfilm, aber da bin ich mal skeptisch. Ich brauch jedenfalls keine 3D-Filme. Ist für mich bisher nur ein Gimmick.
Sprung von S/W zu Farbfilm ist übertrieben, aber die Amis lieben es ja zu übertreiben! Die 3D Entwicklung verlief dabei ähnlich wie bei Farbfilmen, die gab es bereits seit 1935, doch die Regisseure konnten das noch nicht nutzen und deswegen waren Farbfilme im Grunde nur total überbetonte Werke. Ähnlich war das bei 3D, schaut euch zB die Zemeckis Filme an, der setzt seit Polarexpress (Beowulf usw) auf Motion-Capturing Schauspielei und 3D, aber seine Filme waren im Grunde nur Rumspielerei die auch in 2D genau gleich wirken. Avatar ist aber da schon eher mit dem "Zauberer von Oz" zu vergleichen. Denn Cameron schafft es die neuartigen Techniken sinnvoll einzusetzen. Zudem ist seine Regiearbeit wie gewohnt perfekt. Richtig glauben kann man das aber auch nur, wenn man das als Gesamtwerk anschaut und nicht nur über den Trailer. (da war ich auch noch mehr als skeptisch)
Beste Regiearbeit hat der Film auf alle Fälle dieses Jahr verdient, aber beste Film wäre wieder nur ne typische Academy-Entscheidung.
Was anderes: Hat schon jemand den neuen „Sherlock Holmes“ gesehen? Hab nämlich gelesen, Holmes würde hier als eingebildeter Actionheld dargestellt, und jetzt hab ich Bedenken, dass der Film ein ähnlicher Mist wie "Van Helsing" oder so sein könnte. Außerdem hat Robert Downey jr. ja einen Globe in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder einem Musical gekriegt.
-Komödie?!? Hoffe nicht, dass es so ein unlustiger Buddy-Movie ist wie "Wild Wild West."
Habe den Film gestern Abend angeguckt. Der Film ist in jeder Form ein typischer Guy Ritchie Film, wer seinen Stil also mag, der wird hier wohl mehr als gut unterhalten. Ich persönlich kann jedoch nichts mit seinem Lebenswerk anfangen. Deswegen wurde ich zwar vom Film unterhalten, so dass die 2h keine reine Zeitverschwendung waren, aber vollends zu Frieden gestellt wurde ich auch nicht, mir hat da immer was gefehlt. (aber das habe ich immer bei Filmen von dem) Sherlock Holmes und Watson sind schon gut umgesetzt, nur sollte man hier keine Interpretation ala Basil Rathbone erwarten. Das bedeutet aber im Umkehrschluß nicht, dass der Film deswegen nicht mehr oder weniger werksgetreu ist, denn meiner Meinung nach kann man Holmes jeweils so als auch so interpretieren. Wobei wohl insgesamt der Ritchiefilm näher an der Vorlage von Doyle ist.
Etwas störend ist, dass das viktorianische London zu 90% aus Greenscreens besteht, also im Grunde wie ein Episode 2 ohne Raumschiffe. Durch die intensive Nutzung von Greenscreen (und dementsprechend eher lausiger CGI Animationen) hätten die Holmes auch mehr durch das alte London tapern lassen können, aber bis auf die Tower Bridge und das Parlament wird da nichts prominent eingesetzt. Außerdem kann einem der Stil von Ritchie leicht auf die Nerven gehen, da er gerne eher abgehakt schneidet und auch oft Parallelaufnahmen sequentiell abspielen lässt, damit auch ja jeder 0815 Teenie Sherlocks Gedankengängen folgen kann.
Trotzdem unterhält der Film einen immer noch und deswegen gebe ich immer noch
6,5 von 10 Greenscreens.