Ich habe dann vor kurzem angefangen das ganze noch mal auf der XboxOne zu spielen. Es ist schon erstaunlich, wie man trotz über 100+ Stunden immer wieder doch neues in diesem Spiel entdecken kann.
Ich habe diesmal versucht wirklich Ort für Ort zu machen, auch wenn das teils wirklich nur schwer möglich ist. Momentan bin ich mal wieder über 100+ Stunden, und das obwohl mein Level 74 Ödländer gerade mal in Far Harbor angekommen ist...beim Institut war ich noch nicht mal drin
Die Mods habe ich noch nicht ausprobiert. Kennt da jemand welche, die man auf jeden Fall probiert haben sollte?
Zumindest der Ausbau der Siedlungen scheint ja, abgesehen von der Anzahl der Leute, begrenzt zu sein. Sanctuary Hills zumindest, dort bekam ich vor kurzem die Mitteilung das ich keine weiteren Gegenstände bauen kann. Wobei ich da auch wirklich schon einiges fabriziert habe.
Etwas schade finde ich auch die veröffentlichten DLCs. Mit der Hauptkarte dürfte ich von den angezeigten Orten zumindest schon sehr viele durch haben, von den DLCs interessiert mich aber eigentlich nur Far Harbor wirklich. Der zweite relativ große DLC, Nuka World jetzt eher weniger. Ja, scheint ganz nett gemacht, aber Raider-Boss? Die dann auf Wunsch die eigenen Siedlungen überfallen, die ich mit Mühe und vieeel Zeit erst groß gemacht habe? Das beißt sich und motiviert mich so überhaupt nicht. Die Mechaniker Quest ist ja ganz nett, wie auch Roboter zu entwerfen. Aber die gegnerischen Roboter, die ab dieser Quest das Ödland unsicher machen nerven eher, und Roboter als Begeiter gabs ja auch vorher schon genügend.
Auf den Vault DLC hatte ich mich im Vorhinein ziemlich gefreut, aber selbst mir als doch recht geduldiger Bauer wird das langsam zu viel. Die beiden anderen sind ja eher kosmetischer Natur bzw. dem Städtebau gewidmet. Auch da wäre mehr möglich gewesen. Insgesamt gefielen mir die DLCs aus Fallout 3 da ein wenig besser.
Alles in allem würde ich Teil 4 inzwischen aber Teil 3 vorziehen. Da hat sich schon einiges getan. Klar, die Grundstruktur ist unverkennlich Fallout 3. Welches auch einige interessante Quests mehr hatte die mir in Erinnerung sind, siehe Traquility Line. Aber auch Fallout 4 hat da einiges zu bieten. Kuriose wie die Schiffsquest oder interessante wie die vom Begleiter Nick Valentine.
Da wäre dann auch das erste Plus gegenüber Fallout 3. Die Begleiter. Gerade der oben erwähnte Nick hat eine durchaus nette Schnitzeljagd durchs Commonwealth als Beilage. Alles in allem hätte man sich hier aber auch den ein oder anderen Charakter ersparen können, aber man ist zumindest auf einem guten Weg.
Weiterer Pluspunkt: Die Welt. In Washington D.C. wurde die nukleare Katastrophe schon gut dargestellt, oftmals war einem aber der Weg versperrt und man musste die U-Bahn Schächte nutzen. Fallout 4 ist da grundsätzlich einiges freier begehbarer und das Commonwealth hat alles in allem auch mehr zu bieten als das Ödland der Hauptstadt. Vor allem hat man in Teil 4 die Möglichkeit, das Commonwealth mehr zu verbessern als in Teil 3. Eigene Siedlungen und Versorgungsrouten, Teilnahme an Gefechten der Bruderschaft, etc. Sicher ist der Siedlungsbau teils eher nervig (Stromverbindungen), andererseits ein toller Zeitvertreib. Man spürt da ein gewisses Hoffnungsgefühl das sich die Welt doch verbessern kann. Jede der Gruppierungen verfolgt ein eigenes Ziel, im Endeffekt will jeder ein besseres Commonwealth..nur die Ziele sind verschieden. In Fallout 3 kam das knapper rüber, aber zumindest dank des Broken Steel Add-Ons ein wenig.
Größter Pluspunkt ist für mich aber die Weltengestaltung. Da sind die neuzeitlichen Fallouts eigentlich alles gut drin. Du läufst einfach mal so irgendwo hin und passieren tut eigentlich immer mal was. Mal erfährt man durch Terminals mehr über die Welt vor dem Krieg, durch die man sich einen guten Einblick verschaffen kann wie korrupt und von Rohstoffkrisen diese Welt doch geplagt war. Dazu dieses unnachahmliche "Amerika der Zukunft im 50er Jahre" Flair. Das mag Geschmackssache sein. Aber wer sich dafür interessiert und sich das dazu erschienene Buch "The Art of Fallout 4" zugelegt hat, der kann erahnen mit welcher Phantasie die Entwickler ihrer Welt ein Gesicht gaben.
Oder diese Kleinigkeiten wie einfache NPCs, mit denen man Weg kreuzt. Die eigentlich unscheinbare Sachen von sich geben, wie beispielsweise einer von einem Stück Fleisch schlecht wird..zack...direkt mal eine neue Location auf der Karte, der man nachgehen kann. Taten die man vollbringt werden registriert, beispielsweise von Wächtern in Diamond City. Oder solche Charaktere die einem für 100 Kronkorken eine ganze tolle Karte andrehen wollen, mit denen man bargeldlos überall einkaufen kann
Das macht dieses Spiel in meinen Augen aus...all diese Kleinigkeiten. Denn trotz der definitiv vorhandener Schwächen (Quests halten nicht das Niveau von Witcher 3, viele optional eher langeweilige Quests für Minutemen, Bruderschaft oder die Railroad, relativ häufige Abstürze, störischer Siedlungsbau) kann man mit diesem Spiel fast unendlich viel erleben, sofern man denn nicht nur der Hauptquest folgt. Siedlungsbau, Werkeln an neuen Waffen und Rüstungen, Geschichten über die Zeit vor dem Fallout, die Welt entdecken..allein daran kann man schon Tage und Wochen verbringen, ohne überhaupt groß die Hauptquest anzugehen.
Jedem liegen wird das natürlich nicht und auch nicht jeder hat die Zeit und Muße sich das überhaupt geben zu wollen. Alles in allem hat Bethedsa hier aber einen wirklich seeehr großen Spielplatz geschaffen, der einem eine ganze Menge Freiheiten gibt das Spiel anzugehen. Es ist aber halt auch ein typisches Bethedsa RPG der heutige Zeit. Wie auch in Skyrim...die einen mögens, die anderen nicht.