Vor über 30 Jahren durften wir in der Berufsschule uns ein Buch aussuchen, über das wir eine Zusammenfassung schreiben mussten.
Meine Wahl fiel auf
1984 und war eine gute - ich hab das Buch verschlungen und lese es alle paar Jahre wieder, weil es einfach doppelplusgut ist.
„Es war ein strahlend kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn.“ Wenn ein Roman einen solchen ersten Satz hat, ist man schon gehooked.
Über die Handlung will ich jetzt nicht schreiben; wie ich cassidy kenne, dürfte er wissen, worum es in dem Roman geht. Für alle Fälle gibt es
hier eine schöne Kurzfassung.
Funfact: "1984" zu besitzen bzw. zu lesen war in der DDR nicht erlaubt und wurde mit Gefängnisstrafe geahndet! Naja, die geliebten Führer dort werden schon gewusst haben, warum sie ihre Untertanen vor derartiger Literatur schützen wollten...
Der Satz
"Ihr seid Tote."ließ mein Herz in die Hose rutschen - unvergesslich.
Eine Dystopie ist ja eine Zukunft, die schrecklich ist, ne?
„Wenn Sie ein Bild von der Zukunft haben wollen, so stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf ein Gesicht tritt. Unaufhörlich.“Und das Spannende an "1984" ist eben (auch), dass vieles, was George Orwell sich ausgemalt hatte, inzwischen leider wahr geworden ist. Vor allem in China, was die Überwachung angeht.
"
Wie viele Finger halte ich hoch?," fragt O'Brien im Buch.
Ich zumindest halte genau einen Finger hoch, wenn man mich fragt, ob ich so eine Zukunft haben möchte. Nein, nicht den:
Der gilt für George Orwell, weil er ein Meisterwerk abgeliefert hatte.
Und allzu unwahrscheinlich halte ich es nicht, dass der Roman selbst in westlichen Gefilden irgendwann zensiert bzw. modifiziert werden könnte, weil er "politisch nicht korrekt" ist - aus welchen aus den Fingern gezogenen Gründen auch immer.
Na da nimm ich doch Blade Runner.
Hätte ich auch fast genimmt, weil's mein ewiger Lieblingsfilm ist.