Das Ryugyong Hotel sieht aus wie ein Stück Toblerone!
Entweder das - oder aber es sieht aus, wie eine ultrahässliche, 330 Meter hohe Möchtegerncheopspyramide, [Zitat Retrofrank] erbaut auf Befehl des am Ende eines Regenbogens geborenen göttlichen Herschers Ping il Pong,einer art Mischung aus Hitler und Micky Maus,steht es da als sauteures Statussymbol eines Landes,in dem die Leute zwar nix zu fressen,aber dafür die Atombombe haben[/Zitat Retrofrank].
Mein letzter Kenntnisstand war eigentlich, dass der "liebe Führer" vor 20 Jahren (1992, genau genommen) - aller Wahrscheinlichkeit nach aus finanziellen Gründen - den Bau stoppte, das Ding nun unaufhaltsam vor sich hin verrottet und mitten in Pjöngjang wie ein steinernes Gerippe bis in die Wolken ragt, welches den kommunistisch-diktatorischen Wahn Kim Jong Ils als Architektur gewordenes Mahnmal versinnbildlicht.
Erst bei der Suche nach Bildern im Rahmen dieser Runde des lustigen Avatar-Wechsel-Spiels stellte ich fest, dass man nun weiter "baut", an diesem Monument des modernen Absolutismus.
Zwar hat man dem Ryugyong Hotel mittlerweile eine schicke Spiegelglasfassade spendiert. Jedoch bin ich mir absolut sicher - und das macht den ganzen Bau noch dramatischer - dass man dabei völlig auf die Gefahren durch den Verfall scheisst, den 20 Jahre Witterung an der völlig offenen Betonfassade zweifelsohne angerichtet haben.
Entweder also wird es ein Blendwerk der nordkoreanischen Führung, man klatscht nun einfach die Makulatur außen drauf, ungeachtet des faulen Kerns, um das eigene Volk und den Rest der Welt glauben zu machen, man befinde sich im Aufschwung und in Wahrheit wird niemals eine Menschenseele dort einziehen... oder aber man pfercht tatsächlich eines Tages zehntausende Menschen in diesen maroden Herrschertempel ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass er womöglich in paar Jahren über ihnen zusammen kracht. In beiden Fällen ein absoluter Alptraum.
Abgesehen von alledem ist dieser Bau aber auch noch potthässlich. Urpsrünglich wollte ich den geradezu gespenstisch wirkenden Betonriesen, der über zwei Dekaden hinweg die Skyline der nordkoreanischen Hauptstadt um den Flair eines multistöckigen Friedhofs erweiterte, ins Rennen schicken.
-->
Nun hat mir dieser (allein schon aus dem Grunde völlig zurecht als solcher betitelte) Schurkenstaat also einen Strich durch die Rechnung gemacht und baut doch weiter an diesem eigentlich schon baufälligen Milliardengrab.
-->
-->
Schön und gut, ich nehme es trotzdem. Nicht zuletzt auch, weil es - aus den von Retrofrank sehr trefflich geschilderten Gründen - ein schlimmes Architekturverbrechen im doppelten Wortsinne ist.