Nett, toppt aber nicht das, was ich vor einigen Jahren geleistet habe.
Damals kam ich des Nächtens von einem dieser Weinfeste heim, war voll wie tausend Russen und bekam zu Hause den typischen After-Alk-Heißhunger. Also machte ich mir eines dieser Cevapcici-Schnellgerichte im Wasserbad (gibt's bei LIDL, kennt Ihr bestimmt).
Weil das aber 20 Minuten dauert, legte ich mich noch kurz auf's Bett. Schnitt.
Ich wachte auf vom Lärm vor meinem Fenster (ich wohnte damals im Erdgeschoß). Stimmen, Geschrei, Gepoltere, jemand versuchte, meinen Rolladen aufzustemmen. Ich schreckte hoch. Jetzt waren die Stimmen vor meiner Tür. Völlig schaftrunken schnappte ich mir den erstbesten Gegenstand zum Zuschlagen und rannte zur Wohnungstür. Plötzlich schepperte es laut und die Tür (mit drei großen Glaselementen) wurde mittels einer Axt eingeschlagen. Ich holte mit dem Knüppel aus, als ich plötzlich bemerkte, dass es ein Feuerwehrmann war, der da den Kopf durch das Loch in der Tür steckte.
Auf meine Frage hin, warum er denn jetzt einfach so ein Loch in meine Tür geschlagen habe, gab er mir zu verstehen, dass es bei mir brennen würde. Ich sagte ihm, dass es bei mir nicht brennt und dass er bitte wieder gehen soll, damit ich weiterschlafen kann. Erst jetzt bemerkte ich den Qualm hinter mir.
Der Fall war klar: Das Cevapcici im Wasserbad hatte etwas zulange geköchelt. Also ließ ich die Feuerwehr ihre Arbeit tun, die mit einem riesigen Gebläse den Rauch aus der Wohnung bließen und das Corpus delicti in Gestalt des völlig schwarzen (vorher: silbern) Kochtopfs auf den Balkon beförderten, in welchem ich in Boxershorts und Bademantel wartete, dass meine Wohnung wieder begehbar würde.
Die Rettungssanitäter schickte ich relativ unwirsch wieder weg, weil mir der Trubel (und vor allem die gaffenden Nachbarn) langsam auf die Nerven ging.
Kaum waren die aber weg, bemerkte ich erst, die Glasscherben, die in meinem Fuß steckten und dass mir vom Rauch doch etwas unwohl wurde. Ich versuchte, die Treppe vom Balkon runter in den Hof zu wanken, mir wurde schwindelig, ich fiel die gesampte Treppe hinunter und bremste unten direkt mit der Stirn auf dem Asphalt.
Jetzt kamen mir die erneut zur Hilfe gerufenen Sanitäter doch ganz recht. Die Platzwunde auf der Stirn war relativ harmlos, zumal es da schon mehr braucht, um meinen Betonschädel zu erschüttern, es schaute nur halt einige Wochen lang echt scheiße aus und ich sah mich peinlichen Fragen ausgesetzt. Die eine Scherbe von der Glasscheibe der Wohnungstür aber, steckte bis zum Knochen in meinem Fuß. Aua.
Das war damals übrigens sogar eine Zeitungsmeldung wert. Na, wer bietet mehr?