@Bulletrider & Nestrak
Danke für die Informationen!!
Sehe ich genauso (schrieb ich, wenn ich mich recht entsinne, sogar selbst schon), dass man sich die Techniken heraussuchen sollte, die einem am besten liegen. Manch einer ist vielleicht in Hüfte und Beinen völlig ungelenk, warum sollte er dann auf Kicks zurückgreifen. Einem anderen liegen vielleicht Hebel mehr, wieder einem anderen das Boxen.
Der andere Vorteil, sich auf einige wenige Techniken zu beschränken, ist, dass man umso mehr Zeit hat, diese sauber einzustudieren. Natürlich muss man zuerst einmal eine gewisse Bandbreite kennenlernen, um überhaupt sinnvoll auswählen zu können, was einem am ehesten liegt.
Ich würde aber auch Lemmy und Bulletrider zustimmen, dass auf der Strasse eher Skrupelosigkeit gefragt ist, als Wettkampferfahrung. Ich kenne Typen, die Kettenraucher und Alkoholiker sind, nie wirklich Sport getrieben haben, geschweige denn einen Kampfsport, um die man aber trotzdem besser einen ganz großen Bogen machen sollte, weil sie einfach das gewisse Händchen dafür haben, ihrem Gegenüber - Kampfsportler hin oder her - im richtigen Moment den Aschenbecher quer durch's Gesicht zu ziehen. Grundsätzlich hat Nestrak aber sicherlich Recht, dass man im Wettkampf Nerven, Auge und Konstitution schult und das somit niemals verkehrt ist.
Um mal ein Besipiel zu bringen: Vergleich Ringen/Jiu Jitsu. Im Ringen gibt es Griffe, aus denen es kein Entkommen mehr gibt, es gibt aber auch solche, die man durch eine unfaire Aktion abwenden kann, was im Wettkampf natürlich verboten ist. Im Jiu Jitsu wird dagegen mit allen Mitteln gekämpft. In die Augen drücken, Kneifen, in die Weichteile oder auf die Kehle schlagen - alles ist erlaubt. Und im Strassenkampf kann man einen wettkampferprobten Ringer auf diese Weise bestimmt noch überraschen, wenn er Dich nicht gerade in einem todsicheren Griff hat. Damit will ich das Ringen keineswegs schlecht machen, denn die Übungen und Griffe dieses Sports sind absolut grundlegend und ich trainiere es ja auch selbst, aber ich vermute mal, das war es, was Bulletrider meinte.
Auseinandersetzungen kann man zwar schon sehr gut aus dem Weg gehen oder diese mit Reden klären, aber es gibt, wie Lemmy schon sagte, ein paar wenige Situationen, in denen es unausweichlich ist, handgreiflich zu werden. Wenn ich mich allerdings regelmässig auf Starkbierfesten herumtreibe, würde ich mich ehrlich auch nicht wundern, dauernd in irgendwelche Raufereien verwickelt zu sein, mein lieber Lemmy. Man kann es auch herausfordern.
Mit den Beinen macht auf der Strasse wirklich kaum einer was und wenn man das mal sieht, dann geht es meistens daneben. Getreten wird, wie die Erfahrung zeigt, eigentlich nur dann, wenn der andere am Boden liegt. Traurig aber wahr. Liegt wohl daran, dass alles sehr unübersichtlich ist und man nur schwer auf die nötige richtige Distanz achten kann, bzw. Schlägereien meistens aus einem Wortgefecht entstehen, bei dem die Kontrahenten ohnehin schon sehr nah beieinander stehen.
Besonders interessant sind Schlägereien mit Koksern - deren Schmerzgrenze tendiert nämlichg stark gegen Null. Auch wenn Du ihnen alle Knochen brichst, stehen sie immer wieder auf und lachen Dich aus - das ist verdammt gefährlich, weil man selbst, und der Gegner sowieso, dazu neigt, den Schaden, den man anrichtet, zu unterschätzen.
Absolut die Beine in die Hand nehmen und wegrennen würde ich übrigens bei Angriffen mit dem Messer. Kollegen aus dem Jiu Jitsu (und da sind Jungs mit 10 Jahren oder mehr Trainingserfahrung dabei) trainieren des Öfteren im Training, Attacken mit Messerattrappen abzuwehren und selbst als erfahrener Mann hat man eine Erfolgsquote von rund 10 % Prozent. Man sollte sich also um Himmels Willen niemals auf so einen ungleichen Kampf einlassen, nur weil das im Film immer so gut klappt!!