Mich würde interessieren, was passierte, wenn die Wahlbeteiligung unter 20% sänke (Konjunktiv II von 'sinken', Anm.). Man würde einfach so tun, als sei nicht gewesen und weiter machen, wie immer, oder?
Mir geht es mittlerweile wie Anna L. - völlig verdrossen, mich überhaupt noch damit zu befassen. Ich! Der ich diesen Scheiß (Politik) sogar zeitweise studierte!
Eine Wahlpflicht wäre vielleicht noch besser als ein Wahlrecht. Man müsste die Menschen zur Demokratie zwingen. Diese kommt mir im Übrigen jeden Tag ein Stück toter vor. Keiner will sie haben. Die Bürger nicht, denn es ist ihnen in Wahrheit eh alles scheißegal, so lange alles halbwegs weiter läuft wie bisher und sie ausreichend konsumieren können. Überhaupt wollen die Menschen gar kein Mitsprache- oder Selbstbestimmungsrecht, wer kam den auf den Quatsch, bitteschön? Der Mensch ist ein widerwärtiges, stinkenden, grunzendes Rudelviech, das ein Alphatier braucht, welches ihm permanent sagt, wie es laufen soll. Die Regierenden wollen sie (die Demokratie) schon zwei mal nicht, denn sie stört empfindlich bei der persönlichen Gewinn- und Machtmaximierung. Einige unbedeutende Kommunalpolitiker sind mit Sicherheit noch echte Überzeugungstäter, in denen ein Feuer brennt! Spätestens aber, wenn man sie an irgend einen Drücker setzt, bekommt man ihren Arsch mit der Brechstange nicht von ihrem Thron herunter gestemmt.
Die Frustration, die Nestrak anspricht, ist nicht der Grund für das fehlende politische Engagement. Es ist Bequemlichkeit. Solange wir nicht am Krepieren sind, lassen wir alle und alles um uns herum gewähren. Widerstand ist anstrengend, selbst ein kontinuierliches Interesse verlangt einen gewissen Einsatz. Nichtbeteiligung und Desinteresse sind viel geiler!