Interessant ist folgender Aspekt, den ich neulich in irgend einer Fachsendung im Radio hörte: Rein biologisch betrachtet gibt es keinerlei Erfordernis für ein Weiterleben nach dem Ende der Zeugungsfähigkeit. Außer bei den menschlichen Frauen ist das angeblich nur noch bei Walkühen und bei (in Gefangenschaft gehaltenen) Schimpansen so.
So lange ein Mann noch Kinder zeugen kann, hat er - rein hinsichtlich der biologischen Betrachtungsweise - also auch noch eine Daseinsberechtigung. Ethisch gesehen hat natürlich jeder eine, egal, wie alt, behindert, verfettet oder verblödet. Dass in dieser Gesellschaft die Fortpflanzung an Stellenwert verliert hinter Dingen wie sich krasses Auto mit Tuning, neuestes Smartphone, jedes Jahr die angesagte Sommermode oder einen materiell anspruchsvollen Partner an seiner Seite leisten zu können, das steht dagegen wieder auf einem anderen Blatt.
Wenn man im Alter seine Kinder, seine Enkel, vielleicht sogar noch seine Uhrenkel herum springen sehen kann, dann nimmt man dafür, glaube ich, auch die Gebrechen eher oder leichter in Kauf. Wer sich dagegen vorher schon das Licht ausknipsen will, der kann das ja tun. Ich glaube bloß keinem einzigen von Euch, dass er das tatsächlich durchzieht.
"Alt will jeder werden, aber keiner sein", sagt das Sprichwort. Das trifft es wohl am Besten. Sprechen wir uns in vierzig Jahren nochmal.