Ich habe volles Haar, für das ich in meinem Alter sehr dankbar bin.
Das da wäre?
Noch ist die Zeit nicht reif, zum Quasi-Nazi zu werden.
Ach, immer dieses Nazi-Gelaber. Völlig fehl am Platz! Das erinnert mich an die Zeit bei der Bundeswehr. Im ersten halben Jahr wurde freitags vom Zugführer zum Abschlussappell immer durch die Reihen gegangen und mit dem Finger auf diejenigen gezeigt, die sich montags mit frisch geschnittenen Haaren zu melden hatten. An mir lief man immer schweigend vorbei. Später dann, als ich mehrmals befördert und schließlich Hauptgefreiter wurde, zitierte man mich ins Büro eines Hauptmannes, damals der Vertreter vom Oberstleutnant, seinerzeit Abteilungsleiter. Der Grund war, dass dieser Hauptmann von mir verlangt hat, dass ich mir die Haare länger wachsen lassen soll. Es könnte ja ein falscher Eindruck entstehen, wenn ich mit so einer Frisur in Uniform draußen unterwegs bin. Also habe ich den guten Hauptmann mal darüber aufgeklärt, in was für einer Zeit wir leben und dass diese Frisur völlig gesellschaftskonform und normal ist. Und damit hatte sich die Sache auch erledigt. Wer lässt sich schon vorschreiben wie er auszusehen hat?
Aber eins ist sicher: Bevor ich mit einer Halbglatze rumlaufe, laufe ich lieber mit einer Glatze rum. Irgendwann vielleicht mal, falls es jemals bei mir zu Haarausfall kommen sollte, was bislang glücklicherweise noch nicht mal im Ansatz so ist.