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Autor Thema: Studiengang für zukünftige Computerspiele Entwickler  (Gelesen 1878 mal)

Stefan

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Ich habe eben auf der Webseite der Tagesschau was interessantes gelesen.
Und zwar wird es in Hamburg wohl einen Studiengang geben, der sich um das erstellen von Computerspielen dreht.
Witzige Sache.

Hier der Artikel und darunter die Quellenangabe:

Zitat
Hamburg startet Studiengang für Computerspiele
Durchs Studium zum Spiel


Der Markt für Computerspiele boomt - das zeigt einmal mehr die heute in Köln beginnende Messe Gamescom. 400 Aussteller aus aller Welt zeigen auf Europas größter Messe ihre neuesten Produkte. Eines aber dämpft die Euphorie: Es gibt zu wenig Entwickler in Deutschland. Eine Hamburger Uni richtet deshalb den ersten kostenlosen Studiengang für Computerspiele ein.

Von Kathrin Erdmann, NDR

Rauchend sitzt Gunther Rehfeld vor der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Eigentlich rauche er ja gar nicht, entschuldigt er sich, aber ein Student hätte ihm gerade eine Zigarette angeboten und da habe er nicht wiederstehen können. Der 48-jährige künftige Leiter des Studiengangs für Computerspiele hat so gar nichts von dem, was man sich unter einem Professor vorstellt. Er ist eher ein Kumpeltyp, aber vielleicht braucht es für das ungewöhnliche Fach Computerspiele auch genau so einen Typ.

Ab dem Sommersemester 2010 wird Rehfeld, der derzeit Grafik und Bildbearbeitung an der HAW lehrt, 20 Studenten über drei Semester erklären, worauf es bei der Entwicklung eines Computerspieles ankommt. Die Bewerbungsfrist für den Studiengang beginnt im Oktober.

In dem Masterstudiengang will Rehfeld verschiedene Wissensgebieten zusammenführen. "Ganz wichtig ist es, dass die Studierenden lernen, ihre Kenntnisse aus dem Designbereich oder der Informatik in Richtung der Spieleindustrie zu erweitern." Dabei geht es nicht nur darum, eine Idee für ein Spiel zu haben, sondern sie technisch und graphisch perfekt umzusetzen. Und das zu schaffen, sei die große Herausforderung. Teilnehmen kann, wer bereits ein Studium in Design, Informatik oder Medieninformatik hinter sich hat.

Die Nachfrage ist groß

Mit dem ersten kostenlosen Studiengang für Computerspiele, der vom Hamburger Senat mit 450.000 Euro unterstützt wird, will die Stadt dem Fachkräftemangel begegnen. Allein in Hamburg, wo sich inzwischen 190 Unternehmen mit 1700 Mitarbeitern in der Computerspielindustrie tummeln, gebe es in diesem Jahr 300 offene Stellen zu besetzen.

Wenn es weiter keine Fachkräfte gibt, fürchtet Rehfeld die Abwanderung von Unternehmen, und er hat auch direkt ein Beispiel parat. So habe eine große Hamburger Firma einen Auftrag im zweistelligen Millionenbereich ins Ausland gegeben, weil hier kein spezialisiertes Fachpersonal zu finden war. Deutschland müsse aufpassen, dass es nicht den Anschluss verliere, so Rehfeld.

Für dieses Jahr rechnet die Branche für Computerspiele und Spielkonsolen mit einem Gesamtumsatz von 2,7 Milliarden Euro. Das ist zwar nur Prozent mehr als im vergangenen Jahr, aber 2008 wuchs die Branche um satte 17 Prozent. Mehr als jeder vierte Bundesbürger spielt nach Angaben des Branchenverbandes Bitcom mit der Konsole, dem Computer oder dem Handy. Rehfeld sieht in der Branche auch künftig noch erhebliches Entwicklungspotenzial. Vor allem Spiele für mehrere Personen würden an Bedeutung gewinnen, glaubt er.

Kein Studiengang für Killerspiele

Auflagen, welche Art von Spielen Rehfeld und seine Studenten entwickeln dürfen, gibt es nicht. Aus der Hamburger Wirtschaftsbehörde heißt es auf Nachfrage dürr, gewaltverherrlichende Darstellungen seien grundsätzlich nicht erwünscht. Professor Rehfeld sieht im Spiel in erster Linie ein Kulturgut. Er setzt darauf, mit seinen Spielen Jugendliche, die sich bisher für so genannte Killerspiele begeistern, für andere, neue Formen des Computerspiels zu gewinnen.

Von Verboten hält er jedoch grundsätzlich nichts. Viel wichtiger sei es, dass sich Eltern und die übrige Gesellschaft mit den Kindern auseinandersetzen und sie da abholen, wo sie stünden, ist Rehfeld sicher. Einfach wegstoßen bringe gar nichts. Und er erzählt von einem Gespräch mit einer besorgten Mutter vor einigen Wochen. "Sie rief mich ganz aufgeregt an und fragte: 'Was soll ich machen, mein Sohn spielt dauernd Computerspiele?'" Rehfeld reagierte pragmatisch. Solche Eltern sollten sich mit ihren Kindern an den Computer setzen, mit ihnen spielen. Nur so würden sich die Kinder nicht in ihre Welt zurückziehen und auf dumme Gedanken kommen.
Ethikfragen statt Geballer

Statt seine Studenten mit erhobenem Zeigefinger vor Gewaltspielen zu warnen, will Rehfeld Ethikfragen behandeln. "Sie sollen sich mit den Fragen auseinandersetzen, was Gewalt eigentlich bedeutet, was Menschenrechte sind." Auch Rassismus und Sexismus sollen thematisiert werden. Die Studenten sollen reflektieren, welche Auswirkungen bestimmte Darstellungen im Spiel auf die Gesellschaft haben.

Der Student Matthias Kuhr ist einer der potenziellen, künftigen Schüler von Rehfeld. Der Student für Medientechnik hat ein Spiel entworfen, in dem ein Raumschiff Asteroiden zerbombt. Reine Gewaltszenen interessieren den 25-Jährigen nicht. "So etwas würde ich nicht entwickeln", sagt er, macht aber gleichzeitig deutlich, wie groß für ihn die Bandbreite ist. Wenn in einem Spiel Arme und Beine über das Bild fliegen, sei das nicht in Ordnung. "Verschwinden die Opfer aber gleich wieder von der Bildfläche, habe ich damit kein Problem."

Viele Fähigkeiten gefordert

Am wichtigsten sei es ihm, die virtuelle Welt so real wie möglich darzustellen. "Ich finde es total spannend, womit man sich bei so einer Entwicklung auseinandersetzen muss", erzählt er voller Begeisterung. Man müsse zum Beispiel viel über Physik wissen, damit Gegenstände im Spiel so auf den Boden fallen, wie sie es auch in der Realität tun würden. Hinzu kommen mathematische Berechnungen und vor allem die Teamarbeit. Ein gutes Spiel, ist sich Kuhr sicher, kann immer nur gemeinsam entstehen.

Der Student verbringt täglich auch bis zu zwei Stunden mit Computerspielen. Früher sei er eine Zeit lang sogar süchtig gewesen, gibt er zu. Das kann Rehfeld, dem künftigen Leiter des Masterstudiengangs, nicht passieren. Meist schaffe er es überhaupt nicht, zu spielen und sei im Grunde auch kein richtiger Fan davon. Ihn interessiere die Technik und die Machart dahinter. Seine Abende verbringe er lieber mit einem guten Buch.

Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/computerspiele120.html
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Re: Studiengang für zukünftige Computerspiele Entwickler
« Antwort #1 am: 19.08.2009, 18:59 »

Zitat
Kein Studiengang für Killerspiele

Auflagen, welche Art von Spielen Rehfeld und seine Studenten entwickeln dürfen, gibt es nicht. Aus der Hamburger Wirtschaftsbehörde heißt es auf Nachfrage dürr, gewaltverherrlichende Darstellungen seien grundsätzlich nicht erwünscht. Professor Rehfeld sieht im Spiel in erster Linie ein Kulturgut. Er setzt darauf, mit seinen Spielen Jugendliche, die sich bisher für so genannte Killerspiele begeistern, für andere, neue Formen des Computerspiels zu gewinnen.
"Gewaltverherrlichend", allein dieses Wort in Zusammenhang mit einem "Killerspiel" zu bringen, ist schon ein schlechter Witz... :rolleyes:
Zitat
Von Verboten hält er jedoch grundsätzlich nichts. Viel wichtiger sei es, dass sich Eltern und die übrige Gesellschaft mit den Kindern auseinandersetzen und sie da abholen, wo sie stünden, ist Rehfeld sicher. Einfach wegstoßen bringe gar nichts. Und er erzählt von einem Gespräch mit einer besorgten Mutter vor einigen Wochen. "Sie rief mich ganz aufgeregt an und fragte: 'Was soll ich machen, mein Sohn spielt dauernd Computerspiele?'" Rehfeld reagierte pragmatisch. Solche Eltern sollten sich mit ihren Kindern an den Computer setzen, mit ihnen spielen. Nur so würden sich die Kinder nicht in ihre Welt zurückziehen und auf dumme Gedanken kommen.
Klar, die Eltern spielen mit den lieben Kinderchen zusammen Computer. Zuviel Atari 2600-Werbung aus den End-70ern und Anfängen der 80er geguckt, was!? :cen:
Und welche eigene "Welt" wird da wohl gemeint sein, in die sich die Kinder beim Zocken zurückziehen? Seltsam, ich hab sowas nie erlebt. Ein Spiel war schon immer nur ein Spiel, nicht mehr und nicht weniger...
Zitat
Der Student Matthias Kuhr ist einer der potenziellen, künftigen Schüler von Rehfeld. Der Student für Medientechnik hat ein Spiel entworfen, in dem ein Raumschiff Asteroiden zerbombt. Reine Gewaltszenen interessieren den 25-Jährigen nicht. "So etwas würde ich nicht entwickeln", sagt er, macht aber gleichzeitig deutlich, wie groß für ihn die Bandbreite ist. Wenn in einem Spiel Arme und Beine über das Bild fliegen, sei das nicht in Ordnung. "Verschwinden die Opfer aber gleich wieder von der Bildfläche, habe ich damit kein Problem."
Der Student Matthias Kuhr hat ein ziemliches Problem, was auch seine Doppelmoral zeigt. Klar, böse, böse Ballerspiele sind vollkommen in Ordnung, wenn man sie verharmlost, indem die Opfer verschwinden. Aber zensiert man nicht, dann ist sowas absolut verwerflich! Böse! Satan! Hinfort! So ein Schwachsinn! Das ist weder logisch noch ergibt das irgendeinen Sinn. Es suggeriert den ganz Bescheuerten der Gesellschaft (und damit sind die gemeint, die Spiele quasi für real halten), daß wenn man rumballert, nichts passiert, indem man die Folgen von Ballerei nicht zeigt. Und denjenigen, die genau wissen, wo der Hase lang läuft, verdirbt es den Spielspaß, weil das Mitentscheidende einfach weggelassen worden wäre.
Zitat
Am wichtigsten sei es ihm, die virtuelle Welt so real wie möglich darzustellen. "Ich finde es total spannend, womit man sich bei so einer Entwicklung auseinandersetzen muss", erzählt er voller Begeisterung. Man müsse zum Beispiel viel über Physik wissen, damit Gegenstände im Spiel so auf den Boden fallen, wie sie es auch in der Realität tun würden. Hinzu kommen mathematische Berechnungen und vor allem die Teamarbeit. Ein gutes Spiel, ist sich Kuhr sicher, kann immer nur gemeinsam entstehen.
Harharhar, solche "Entwickler" hat Deutschland gebraucht. Am wichtigsten sei es ihm, die virtuelle Welt so real wie möglich darzustellen. Bestes Beispiel ist das Verschwinden der Opfer bei Ego-Shootern, siehe letzter Absatz. Am besten auch das Blut komplett weglassen, denn Blut ist ja sooooo schlimm... :messer:

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Re: Studiengang für zukünftige Computerspiele Entwickler
« Antwort #2 am: 19.08.2009, 19:45 »

Studierte Fachidioten, die Computerspiele entwickeln sollen/können? Naja, zu meiner Belustigung hat es gereicht. Mehr aber auch nicht.  :lol:
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Re: Studiengang für zukünftige Computerspiele Entwickler
« Antwort #3 am: 19.08.2009, 21:05 »

Ach, so schlecht ist die Idee nun wirklich nicht. Immerhin muss ein Großteil der Regisseure und Drehbuchautoren auch durch ein Studium und was die dann als Abschlußarbeiten bringen ist auch meist sehr gut gemacht. Der Artikel scheint auch ganz schön zusammengestückelt zu sein, natürlich sagt ne offizielle Stelle wie Wirtschaftsbehörde von Hamburg das, was das Volk grade hören will. Ob der Professor da der gleichen Meinung ist, sei mal dahingestellt, immerhin ist er gegen Verbote und das er nur familientaugliche Sachen machen möchte ist auch verständlich. Trotzdem sollten "Killerspiele" nicht grundsätzlich unerwünscht sein, was ich auch bezweifle. (muss halt nur gut begründet werden, Slasherfilme in ner Filmuni durchzubekommen ist da auch nicht leichter)
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