Trotzdem hat lonely-george tendenziell nicht Unrecht. Die Staaten wirken - gegenüber mächtigen Wirtschaftskartellen, Banken und weltweiten Unternehmen geradezu machtlos. Alle sind sie verschuldet, keiner von ihnen kann seinen völlig überschuldeten Staatshaushalt auch nur ansatzweise sanieren und ein nicgt geringer Teil der kassierten Steuereinnahmen wird auf das Tilgen von Schulden verwendet.
Es ist bereits Normalzustand geworden, dass man als Staat komplett klamm ist - und wieder einmal wundert (bzw. ärgert) mich am meisten daran, dass es offenkundig keine Sau interessiert. Hier nicht, auch nicht in Großbritannien, den USA oder sonstwo.
Vorgestern habe ich mich über den letzten Großen Staatsbankrott, den Argentiniens im Jahre 2001, informiert. Damals waren es anscheinend hauptsächlich private Gläubiger, die letzten Endes auf rund 75 % ihrer Schulden sitzenblieben. Der Staatshaushalt wird entlastet, die ursächlichen Umstände bleiben und angeschmiert ist das Volk.
In diesem geilen System ist es aber nun mal so: Je mehr Schulden Du machst, desto weniger kann man Dir. Das funktioniert schon beim kleinsten Privatschuldner. Wenn du Dir einen Kredit von 5.000 Euro geben lässt und immer mal wieder einen Teil zurück zahlst, dann wird man Dir auf die Füße stehen, bis auch der letzte Cent zurück gezahlt ist. Machst Du aber 350.000 Euro Schulden, finanzierst Dir ein mondänes Haus, leistest Dir die Leasingraten für zwei großkotzige Karren und bestellst im Versand auf Pump, bis der Keller überquillt, obwohl Du eigentlich nur Kassierer bei Schlecker bist und es ist klar, dass Du Tausend Jahre alt werden müsstest, um das alles abzuzahlen, dann wird Dir plötzlich ein Teil Deiner Schulden erlassen, Raten aufgeschoben und Zinsen gesenkt - nur weil die Gläubiger Schiss haben, sonst gar keine Kohle mehr wieder zu sehen.
Wenn Ihr mal merkt, es geht bei Euch bergab, dann nur keine Hemmungen: Lasst es nochmal richtig krachen, macht Schulden, dass Euch schwindelig wird, belastet ein Dutzend Kreditkarten gleichzeitig bis zum Limit und zieht als Mietnomaden umher - denn: Was will man Euch? Schließlich weiß das Sprichwort schon lange, dass man einem nackten Mann nicht in die Tasche fassen kann.
Ihr dürft nur nie den einen Fehler machen und etwas anzahlen. Sobald Ihr den ersten Euro zurück gebt, den kleinsten Ansatz guten Willens zeigt, wird das bestraft. Lieber unerkannt die Verjährungsfristen abwarten. Diese Tipps sind übrigens (noch) gratis. Die Bradley Lebensberatung hat für heute geschlossen.