Sorgen mache ich mir. Sorgen um Deutschland, und was sich hier gerade tut. Da sitzt eine Regierung in Berlin, die uns ein halbes Jahr lang irgendwas von 350.000 Flüchtlingen in diesem Jahr erzählt, nein aufgetischt hat und uns erst vor ein paar Tagen gesagt hat, es seien wohl eher dann doch 850.000. Eine Regierung, die scheinbar vollkommen überrascht ist von dem Aufkommen an Flüchtlingen (schwer zu glauben angesichts der Millionen, die in Lagern südlich des Mittelmeers immer noch warten) und diese ebenso scheinbar willenlos auf ganz Deutschland verteilt und der Obhut von Ländern und Kommunen überlässt - und diese anschließend mit dem Problem allein lässt, wohin mit diesen zweifellos zu beschützenden und zu versorgenden Menschen. Ja, Sorgen mache ich mir. Weil diese armen Schweine, die nichts mehr haben als ihr Leben, die Klamotten am Leib und - ja, vielleicht tatsächlich ein Handy, mit dem sie Kontakt zu ihren Angehörigen halten und eben nicht Angry Birds spielen und Selfies bei Facebook posten, hier von vielen Tausend sogenannten Bundesbürgern, Deutsche mag ich sie nicht nennen, mit Aggression, mit Wut, mit Prügeln, mit Feuerwerkskörpern, häufig jedoch zumindest mit Verachtung und Widerwillen "begrüßt" werden. Die ihnen, bevor sie ankommen, schon das wenige Dach über dem Kopf abbrennen, auf dass sie ihnen ja nicht etwas "wegnehmen", dass sie selbst im Grunde gar nicht verdient hätten: Fürsorge und Versorgung durch den Staat Deutschland, ein Bett, ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, medizinische Versorgung in einem Land, in dem genug Wohlstand herrscht, um jedes Jahr Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel wegzuwerfen. Ja, Sorgen bereitet es mir, dass Menschen, die es nicht schaffen, sich selbst ein auskömmliches und befriedigendes Leben zu verschaffen, deswegen anderen nicht einmal mehr die Butter auf dem Brot gönnen, aus Dummheit, aus politischer Verblendung, aus medialer Verblödung heraus sich in Gruppen wie im Affenhaus gerierend zum vermeintlichen Alphatier aufschwingen, um jedenfalls das kleinste Licht in der Nahrungskette dominieren zu können. Armselig nenne ich das. Aber ebenso groß ist meine Sorge, was der Staat/die Ordnungsmacht daraus macht. Wie man hört, ist in Heidenau nach zwei für unsere Gäste furchtbaren Nächten EIN EINZIGER Übeltäter dingfest gemacht worden. Einer. Während nach einer Sachbeschädigung an Till Schweigers Haus eine Sondereinheit inklusive Hubschrauber mit Wärmebildkamera etc. pp ausrückt, um den aufrechten Schauspieler vor seinen terroristischen Gegenspielern zu schützen. Versteht mich nicht falsch, natürlich geht das gar nicht, was sich bei Herrn Schweiger abgespielt hat - aber was, bitteschön, hat sich denn in Heidenau im Vergleich dazu abgespielt? In Freital? In Weissach? In Deutschland brennen Flüchtlingsunterkünfte, und unsere Kanzlerin lässt ihren Regierungssprecher lauwarme Floskeln rausblasen. Widerlich. Armes Deutschland.