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Autor Thema: Der Killerspiel-Thread  (Gelesen 3609 mal)

-Stephan-

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Der Killerspiel-Thread
« am: 05.09.2009, 21:47 »

Hauptsächlich für unser deutschen User gedacht, die Ösis und Schweizer haben diese Diskussion ja nicht wirklich ;) Spätestens nach der Bundestagswahl wird das Thema denke ich wieder hochkochen, hier kann also alles zu dem Thema rein.

Ich finds teils schon ein wenig sarkastisch wenn irgenwelche Politiker beschließen "Killer-Spiele" zu verbieten, ohne sich selbst mal Gedanken darum zu machen was überhaupt darunter fällt. Nur Shooter? Was macht ein Spiel überhaupt zu einem Killer-Spiel? Ist Civilization beispielsweise nicht auch darunter einzuordnen? Immerhin ebnet es doch spielerisch den Weg zu einer Art Alleinherrscher?!

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Chili Palmer

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #1 am: 06.09.2009, 08:04 »

Wenn ich versuche Leuten, die nichts mit Computerspielen zu tun haben Ego-Shooter zu erklären, benutze ich den Begriff des Actionfilms zum Mitspielen, denn das sind Ego-Shooter für mich. Keiner regt sich darüber auf, daß John McLane im Kino oder auf DVD ein Hochhaus mit Terroristen tötet, oder das Samuel Jackson in Shaft eine komplette Gang masakriert. Keiner spricht hier von Killerfilmen. Wird man aber selber zur spielenden Hauptperson, so ist das gleich verwerflich. Desweiteren gab´es Spiele mit blutigem Inhalt seit eh und je (Barbarian zum Beispiel oder Operation Wolf ).
Also Kinder die solche Spiele früher gespielt haben (und ich zähle auch dazu) sind auch nicht Amok gelaufen. Irgendwas muß also in unserer Gesellschaft nicht stimmen und das liegt glaube ich nicht an Spielesoftware.

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Pearson

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #2 am: 06.09.2009, 11:49 »

Natürlich nicht, dieser Erklärungsversuch auf BILD-Niveau taugt doch allenfalls dazu, andere gesellschaftliche Probleme zu kaschieren, die die eigentlichen Ursachen sind. Ich könnte hier eine Reihe von Dingen aufzählen, die mir aber dann den Ruf des Nachfolgers vom Duke einbringen würden.  ;) Kurzfassung: Soziale Verelendung, zunehmende Gewaltbereitschaft in Teilen des Prekariats, sinkende Hemmschwellen schon bei Kindern (Stichwort "abziehen"), faktisch nicht mehr stattfindende soziale Kontrolle. Speziell Letzteres ist problematisch. In meiner Kindheit funktionierte das noch so: Auf dem Schulhof prügelte man sich, bis einer am Boden lag und der andere auf dessen Oberarmen kniete. Der hatte dann gewonnen und gut. Eigentumsdelikte wurden auf Elternebene geklärt, zu Hause gab's dann noch was an die Löffel und gut. Und die Nachbarn hatten noch ein Auge auf alle Kinder, die da so rumflitzten. Wenn da einer was anstellte, kam das ganz schnell bei den Eltern an. Dann gab's was an die Löffel und gut. :lehrer:
Heute rennt man ja schon aufgeschreckt zur Polizei, wenn ein Schüler ein Schweizer Messer in der Hosentasche trägt. Und natürlich haben wir auch schon damals heimlich irgendwelche "schmutzigen" Bilder und Filme gesehen, ohne gleich zum Triebtäter zu werden. In den Western im Fernsehen haben sie sich gegenseitig erschossen, in den Edgar-Wallace-Filmen wurde brutal gemordet. Und in den amerikanischen Krimiserien wurde immer schon geprügelt und gemeuchelt.
Kurz: Die Medien (und dazu zähle ich auch Computerspiele) sind eben nicht das Problem, sie tragen allenfalls dazu bei.
« Letzte Änderung: 06.09.2009, 13:02 von Pearson »
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Herr Planetfall

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #3 am: 06.09.2009, 12:44 »

Irgendein aktueller Philosoph hat vor eir paar Jahren mal einen Artikel zum Thema "Radikale Versager" geschrieben. Genau das ist nämlich das Problem: Wie vermeidet man, daß eine Gesellschaft komplette Außenseiter gebiert, die ihr dann gefährlich werden? Diese kleinen Hitlers eben - Witzfiguren, die keiner ernst nimmt, die sich dessen bewußt sind, und die meinen, daß sie sich Respekt nur mit Gewalt holen können, weil sie keinerlei soziale Kompetenzen besitzen. Ob sie dann Computerspiele spielen oder nicht, spielt da keine tragende Rolle.
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PsychoT

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #4 am: 06.09.2009, 14:05 »

Ich bin übrigens eine potentielle Zeitbombe, die jeden Augenblick hochgehen kann, denn ich bevorzuge blutige Spiele, Ballerspiele und Horrorspiele. Ja, mir machen böse Spiele mehr Spaß als Andere! Woran das liegt? Keine Ahnung, aber umgebracht hab ich noch Keinen und ein richtiger Schlägertyp bin ich auch nicht. Seltsam, oder?! :cen:

Damals fand ich übrigens Barbarian, Moonstone, Elvira, Turrican, Last Ninja und Co wirklich super! Komischerweise sehe ich das heute ganz genauso! B)

Heute kommen nur die ganzen Ego-Shooter dazu (geiles Genre übrigens :oben:), natürlich auch die bösen, blutigen Horrorspiele (z.B. Resident Evil oder Silent Hill) oder "Killerspiele" wie Hitman. GTA ist natürlich auch nicht verkehrt...
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Herr Planetfall

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #5 am: 06.09.2009, 14:33 »

Gut, daß Du uns so offen drauf hinweist, der BGS ist schon benachrichtigt. :)

Bestimmt bist Du auch im Schützenverein. :(
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PsychoT

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #6 am: 06.09.2009, 14:41 »

Leider nein, keine Zeit. Aber mir wären die Waffen auch zu arm. Wenn schon schießen, dann richtig. Bei der Bundeswehr hat's mir jedenfalls richtig Spaß gemacht. So ein schönes Panzerfäustchen hat schon was (nur das Granatpistölchen war besser). Aber mein Liebling war trotzdem das MG. Am besten nachts mit scharfer Leuchtspurmunition, geile Sache! :oben:

Naja, ich habe jedenfalls zum letzten Geburtstag einen Gutschein für Paintball bekommen. Muss Den irgendwann mal einlösen, bevor er abläuft. Ist waffentechnisch sicherlich auch nicht das, was ich mag (zu wenig Gefühl, keinerlei Rückstoss, kein Wummseffekt), aber ansonsten wohl ziemlich spaßig. Mal schauen... :D
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-Stephan-

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #7 am: 07.09.2009, 09:14 »

@Chili: Zumindest liegt es keinesfalls allein an Computerspielen, da geb ich dir völlig recht. Wundert mich zwar eh, das die Bundesregierung noch keine Notstandswarnung rausgegeben hat bei all den ganzen in ihren Augen potenziellen Massenkillern, aber die werden schon wissen warum ;)

Erstmal glaube ich nicht, das jemand, nur weil er mal einen Shooter gespielt hat, einfach mal fähig wäre ohne Vorahnung zum bedienen einer Waffe diese vernünftig zu bedienen. Ich hatte noch keine in der Hand, vermute aber mal die meisten würden teils erstmal beim Rückschlag dieser ordentlich verwirrt werden. Da mache ich mir ganz ehrlich teils mehr Sorgen wenn ich sehe, was da teils für ein Mist als Reality-Dokus über unsere Mattscheiben flimmert.

Ich denke mal, Leute die solche Amokläufe allein schon planen, dürften bereits mächtig einige Schrauben falsch geschraubt haben in ihren Köpfen. Mag durchaus sein, das die durch eine Kombination von Computerspielen, Actionfilmen und diesen Reality-Dokus durchaus nicht mehr sehen können was Fiction, und was Realität ist. Solche Leute gabs aber schon vor Computerspielen, und wirds auch nach diesem so genannten Killerspiele-Verbot geben. Bin mal gespannt, was sich dann unsere Regierung einfallen lassen wird.

Zumal der eigentlich wichtige Aspekt sowieso größtenteils außer Augen gelassen wurde von den Herren Politikern: Wie kamen diese Personen eigentlich alle an die Waffen? Denn die töten schlussendlich..
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Pearson

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #8 am: 07.09.2009, 17:42 »

Die Politiker?  :conf:
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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #9 am: 07.09.2009, 19:01 »

Tja, keine Ahnung ob die auch echte Leiche im Garten vergraben haben :D ;)
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Retrofrank

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #10 am: 07.09.2009, 21:21 »

Muß ehrlich zugeben,daß ich bisher GTA4 am härtesten fand.
Gar nicht mal von wegen Splatter oder so,sondern weil ich noch nirgendwo vorher so kaltblütige,abgebrühte Protagonisten erlebt habe.
Das man trotzdem teilweise so etwas wie Verständnis für Nico Bellic aufbringt,liegt sicher am dem großartigen Story-Telling,das Rockstar wirklich drauf haben.
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whitesport

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #11 am: 07.09.2009, 22:56 »

Hab den Nico gehasst, das Spiel war allerdings ganz gut, mit der Engine kann man was machen...
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-Stephan-

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #12 am: 08.09.2009, 08:41 »

Tja, Nico Bellic war schon so eine Sache. Viel anfangen konnte ich mit ihm auch nicht. Klar, bei einigen Missionen hat man beispielsweise die Wahl ob man jemanden leben läßt oder nicht, im insgesamten aber eindeutig die Minderheit. Natürlich darf man seine Vorgeschichte nicht vergessen, die wohl schon diesen brutalen Weg geebnet hat, das hat Rockstar wirklich gut hinbekommen. Auf der anderen Seite erfährt man ja auch das Nico sich ändern wollte, einen anderen Weg einschlagen wollte. Und gleich beim ersten Auftrag killt er direkt wieder jemanden. Ich denke, einige dieser "Morde" wären nicht unbedingt nötig gewesen, da hätte man dem Spieler eher die Wahl lassen können. So fällts, jedenfalls mir, obwohl ich auch beileibe kein Moralapostel bin, schwer, mich mit ihm zu identifizieren.
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Chili Palmer

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #13 am: 11.09.2009, 18:11 »

Also ich kann mit GTA überhaupt nichts anfangen. Wenn ich abballere dann nur böse Buben oder Monster *g*. Das beruhigt dann mein Gewissen  :lol:
« Letzte Änderung: 11.09.2009, 18:11 von Chili Palmer »
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invincible warrior

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Re: Der Killerspiel-Thread
« Antwort #14 am: 24.07.2010, 22:21 »

Dieses Thema wurde verschoben nach Politik, Wissenschaft & Gesellschaft.

http://www.kultboy.com/smforum/index.php?topic=3115.0

Da hier keine Diskussion über ein Killerspielverbot entstand, weil die CSU nach dem Ferienlagerskandal in Ameland mal wieder danach rief, wurde das Thema hier geteilt und verschoben.
« Letzte Änderung: 24.07.2010, 22:56 von invincible warrior »
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