Habe in den letzten Wochen das gesamte (außer gedrucktes) Dead Space Franchise durchgenommen. Spoiler können vorkommen.
Dead Space 1: Isaac Clarke ist Mechaniker und wird mit seinen Mannschaftskollegen zur Bergbauraumschiff Ishimura geschickt um die zu unterstützen. Für Isaac besonders erfreulich, da seine Freundin dort arbeitet. Doch als sie ankommen, merken sie, dass etwas nicht stimmt, da weder vom Schiff noch von der nahen Planetensiedlung kommt. Beim Andocken stürzt dann auch noch ihr Raumschiff ab. An Bord der Ishimura wird dann auch fix etabliert, dass scheinbar Aliens (Necromorphs) die Crew attakiert haben. Im Laufe des Abenteuers erfährt Isaac zudem, dass ein sogennanter Marker die Psyche des Menschen beeinflusst und diese in den Wahn treibt.
Die Geschichte von Dead Space 1 ist schon interessant und auch die Atmosphäre weiß teilweise zu überzeugen. Jedoch nagt an dem Spiel der Zahn der Zeit, die Grafik ist heute nur noch wenig überzeugend und auch das Leveldesign ist gelindegesagt repetitiv. Darüber könnte man ja hinwegsehen, aber die PC Konvertierung ist wirklich gruselig. Habe die klassische Maus/Tastatur Kombination direkt nach dem Ende des Intros in die Ecke gepfeffert, da die unspielbar war. Mit dem XBox Pad dagegen funktionierte alles wunderbar. Das dies an der gruseligen Konvertierung liegt, sieht man direkt bei Teil 2, wo die Steuerung perfekt ist. Weiterhin fand ich die Geschichte zum Ende hin extrem verwirrend, da die Motive der Erdregierung und der Unitology (einer Sekte um den Marker) nicht ordentlich erklärt wurden (ich habe natürlich alle Logs gelesen). Ich gebe daher nur 5 von 10 Marker (2 Minus wegen Steuerung).
Dead Space: Downfall: Damals versuchte EA ihre neuen Spieleserien auch mit Zusatzprodukten in anderen Medienformaten zu pflegen. Downfall ist ein Zeichentrick-Film, der die Vorgeschichte zu Dead Space auf der Ishimura schildert. Dabei schafft es der Film aber nicht über das Level der Belanglosigkeit hinaus zu kommen (einzig wichtige ist die Information, wie die Necromorphs aufs Schiff kamen), hilfreich ist sicherlich auch nicht, dass einige Szenen sich mit Nacherzählungen aus dem Spiel beißen - immerhin das Ende ist ganz nett. Der Grafikstil des Films ist auch eher durchwachsen und erinnert bestenfalls an Cartoonserien der End-90er Jahre wie Men in Black oder Extreme Ghostbusters. Gibt insgesamt 4 von 10 Marker.
Dead Space: Extraction: Das Spiel ist ein Lightgunshooter, der zuerst für die Wii rauskam, später aber auch ein HD Remake für die PS3 erfuhr. Zum Gameplay lässt sich nicht viel sagen, ist halt ein typischer Lightgunshooter, aber hat auf alle Fälle nette Ideen. Die richtige Stärke ist aber die (für einen Lightgunshooter) gut gemachte Geschichte, die die Vorgeschichte zu Dead Space von der Planetenoberfläche schildert. Die Helden sind die Sicherheitskräfte Gabriel Weller und Nathan McNeill, die beim Ausbruch des Chaos auf der Kolonie festhängen und im Laufe der Geschichte noch das Mädel Lexine und den Sesselfurzer Eckhardt aufgabeln um zusammen von dort auf die Ishimura zu fliehen. Doch bekanntlich ist die Ishimura bereits gefallen und so müssen die vier durchs Schiff um auch von dort zu fliehen. Dabei werden viele bekannte Szenen aus Teil 1 besucht und auch erklärt wie diese einst entstanden und die vier freunden sich sogar mit Isaacs Freundin an. Alles in allem ein wirklich gelungenes Produkt, 7 von 10 Marker. Allerdings empfehle ich den Genuss des Spiels als Ergänzung zu Dead Space und nicht als Einleitung zur Serie, da ansonsten wichtige Momente aus Dead Space 1 gespoilert werden.
Dead Space: Aftermath: Auch der zweite Teil bekam einen Film spendiert, aber man merkt direkt, dass hier an jeder Ecke gespart wird. Erzählt wird die Geschichte eines Rettungsschiffs, die der Ishirmura zur Hilfe eilen sollte und dann selbst Opfer der Necromorphs wurde. Die Hauptprotagonisten haben alle eine interessante Geschichte spendiert bekommen, nur mangelt es an deren Umsetzung. Wer auch immer auf die Idee kam, dass 90er Jahre Standard-3D Animation als Stilmittel (ich rede hier von ReBoot Niveau!) zu nutzen, sollte nämlich auf die Streckbank kommen. Das es weit besser geht, sieht man in den Rückblenden, die im Kontrast dazu in einem Anime Stil ähnlich Ghost in the Shell gehalten sind. Im Serienkontext kann man sich den Film aber auch gut sparen, auch wenn hier die Vorgeschichte zum im Teil 2 relativ wichtigen Protagonisten Stross behandelt wird, da diese irrelevant für das Spiel ist. Alles in allem gibts ne 3 von 10 Marker.
Dead Space: Ignition: Das ist im Grunde ein animierter Comic, der mit einigen Minispielen angereichert wurde. Hier wird erzählt wie die Necromorphs auf der Titan-Sprawl ausbrechen und wie der Typ, der Isaac befreit zu diesem kommt. Kann man sich sparen, 3 von 10 Marker.
Dead Space 2: Isaac wurde gerettet und auf die Titansiedlung The Sprawl gebracht um dort für die Erdregierung einen neuen Marker zu bauen, da dieser unendlich Energie verspricht. Natürlich geht das schief und die Necromorphs übernehmen die Siedlung, und Isaac versucht mal wieder den Viechern zu entkommen.
Teil 2 macht im Grunde alles richtig, wirklich ein unterhaltsames Spiel. Super Steuerung und perfekte Atmosphäre, zudem gibts gute Einblicke in die Beweggründe der Erdregierung und auch der Unitology-Sekte. Einzig störend sind die teils sehr makabren Designentscheidungen um die Baby-Necromorphs und das Benutzen von Leichen zur ID Fälschung. Ich vergebe 8 von 10 Marker.
Dead Space 2: Severed: Der DLC zu Dead Space erzählt die Geschichte wie Lexine und Gabriel Weller auch wieder in den Necromorph Ausbruch geraten und versuchen zu entkommen. Dabei werden wieder bekannte Schauplätze aus Teil 2 besucht, mal vor, mal nach Isaacs Besuch. Einzig das offene Ende ist sehr unbefriedigend. 7 von 10 Marker.
Dead Space 3: Isaac versteckt sich vor der Erdregierung und Unitology und voll mit Melancholie auf dem Mond als plötzlich John Carver und Robert Norton hereinbrechen. Die verkünden, dass EarthGov von Unitology gestürzt wurde und diese nun unter Führung von Jacob Danik das Ende der Welt heraufbeschwören. Zusammen fliehen sie zu einem entfernten Eisplaneten, der sich als Ursprungsort der Marker entpuppt und man dort das Ende der Necromorphs besiegeln könnte.
Argh! Anstatt der gelungenen Horror-Atmosphäre der ersten beiden Teile, bekommt man hier ein lauwarmes Actionfeuerwerk präsentiert, das mehr als auswechselbar ist. Hier gibts eindeutig zu viel schlechte Gameplayentscheidungen, die vieles kaputt machen. Naja, als Actionspiel ist es immer noch grundsolide, aber dann doch bitte nicht unter Dead Space Flagge. Auch die Geschichte ist eher durchschnittlich bis unlogisch. So war die Unitology Sekte zwar immer als sehr mächtig präsentiert, aber das die auf einmal mit Selbstmordattentätern und eigenen Soldaten handhaben, die sogar die Erdregierung stürzen können (und das anscheinend recht unbemerkt...), war doch etwas weit hergeholt. Zudem funktioniert Danik nicht als Antagonist, da er einfach nur ein irrer Fanatiker ist.
Positiv kann man aber den Coop-Modus hervorheben. Dieser ist überraschend gut eingebunden in das Spiel, es gibt sogar drei exklusive Missionen für den Coop, die die Geschichte vom Coop Partner John Carver beleuchten. Dabei ist das Spielen als Carver sehr zu empfehlen. 6 von 10 Marker.
Dead Space 3: Awakened: Der DLC führt die Geschichte von Teil 3 fort und zeigt, wie Isaac und John wieder vom Eisbrocken fliehen und die Auslöschung der Erde durch die Necromorphs verhindern wollen. Nur blöd, dass Dead Space 3 (komisch...) bei den Fans nicht ankam und deswegen keine weiteren DLCs mehr erschienen, die den üblen Cliffhanger vom Ende des DLC nicht abschließen. Daher gibts auch nur 4 von 10 Marker.