Habe paar Spiele in den letzten Wochen durchgespielt:
Assassin's Creed 4 - Black Flag: Nachdem in Teil 3 noch der Unabhängigkeitskrieg Thema war, gibts erstmal einen zeitlichen Rückschritt in der Serie, indem man nun ins Piratenzeitalter zurück geht (knapp 70 Jahre früher). Gespielt wird diesmal Edward Kenway, der Großvater vom Helden Connor aus Teil 3.
Das Setting ist natürlich top, Piratenspiele gibts eh viel zu selten. Und ich muss auch sagen, dass der Rest des Spiel-Gameplays wunderbar ist - ich hatte seit Teil 2.2 Brotherhood nicht mehr so viel Spaß mit dem Spiel. Dafür ist die Geschichte aber eher mau. Zwar wird so nebenbei die Geschichte der Piratenrepublik in Nassau erzählt, aber es gibt doch im Endeffekt immer nur Auszüge, wirklich wie aus einem Guss fühlt sich daher die Story nicht an. Auch der andere Subplot um die Findung eines Labors der "ersten Zivilisation" ist eher mau. Deswegen verwundert es auch nicht, dass einem Edward als Charakter schnurzpiepegal ist, immerhin besser als Connor, der gerne gehasst wird. Was mich aber echt enttäuscht hat, ist die alles verbindende Geschichte in der Neuzeit. Dort spielt man 1. in der Egosicht (was schon in 2.3 Revelations MIES war) und dann spielt man auch nicht mehr den seligen Desmond, sondern irgend einen Spieletester, der für Abstergo (die bösen Templer) die Geschichte von Edward nachspielen darf. Wieso die das machen ist eigentlich ungewiss, da das nie wirklich rauskommt und es ist sowieso komisch, dass die Templer es zulassen, dass deren Leute von Assassinenpropaganda indoktriniert werden. Gebe 8 von 10 Papageien.
Dishonored: In einer Steampunkwelt spielt man Corvo, den Leibwächter und engsten Vertrauten der Kaiserin des Landes. Diese wird allerdings vor seinen Augen ermordet und er dessen beschuldigt und verhaftet. Allerdings gelingt Corvo ein halbes Jahr später die Flucht aus dem Gefängnis und mit einigen Mitverschwörern versucht er, den Mord an der Kaiserin zu rächen und die Schuldigen ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
Anfangs hatte ich echt geglaubt, dass Dishonored ENDLICH der würdige Nachfolger von Deus Ex (1!) hätte sein können. Jedoch war nach Mission 2 schnell klar, dass die Freiheit im Spiel auch nur sehr begrenzt war und auch keine großen Variationen bietet. Es gibt zwar Nebenquests (die einem in späteren Missionen Vorteile bringen) und durch seine Entscheidungen kann man auch das Ende beeinflußen, aber das ganze fühlt sich letztenendes doch zu absehbar ab. Deus Ex spielte sich dagegen ja teilweise komplett anders (ich erinnere allein an die Möglichkeiten, die Endbosse zu besiegen. Ansonsten spielt sich der Ego-Shooter aber sehr gut und es macht Spaß mit Corvos verschiedenen Sonderfähigkeiten die Levels verschieden zu begehen. Was mich allerdings störte war, dass einige der bewussten Gegner einfach wieder auferstanden und wieder munter patroulierten oder einfach ins Nirvana verschwanden. Kann das Spiel trotzdem wärmstens empfehlen, 8 von 10 Masken.
Dishonored DLCs: In den beiden DLCs zu Dishonored wechselt man die Perspektive und spielt anstatt Corvo den wahren Mörder der Kaiserin, Daud. Die beiden Teile setzen direkt nach dem Attentat ein und enden ca. bei der Hälfte des Hauptspiels. Daud selber bereut nämlich seine Tat und begibt sich auf die Suche nach Vergebung.
Naja, im Grunde ist das Gameplay das gleiche, obwohl die Macher da imo die Erklärungen dabei ganz schön aus den Fingern saugen mussten. Auch ist die Handlung zwar nett, aber nicht wirklich weltbewegend, noch erhält man wichtige neue Hintergrundinformationen zum Hauptspiel. Kann man kaufen, muss man aber nicht. 7 von 10 Walfänger.
XCOM - Enemy Within: Dies ist die erste offizielle Erweiterung zur Neuauflage von XCOM. Die wichtigste Ergänzung ist hierbei die menschliche Organisation EXULT, die als namensgebender Feind im Inneren dient indem sie Sabotageakten rund um die Welt ausführen. Zudem kann man nun seine Soldaten über die Grenzen des Menschlichen hinweg optimieren, indem man sie zu einer Art Robocop umbaut oder aber Genmodifikationen ausführt, die die Soldaten zu einer Art 6-Millionen Dollar Mann macht. Während die Genmodifikationen nicht wie große Eingriffe wirken, so ist die Optimierung des Soldaten zu einem Robocop doch zweifelhaft, da dort heile Soldaten ihren Körper aufgeben. Hier wäre es besser gewesen, wenn man nur stark verletzte Soldaten härre optimieren können.
Die ganzen zusätzlichen Features führen finde ich zu einem erhöhten Schwierigkeitsgrad, da man nun mehr Einsätze fährt und sich nicht nur auf die Alieninvasion konzentriert. Dies und die zahlreichen neuen Erweiterungen führen zudem zu dem Problem, dass man bei der ebenfalls neuen, recht zufällig kommenden Infiltration der eigenen Basis (und der folgenden Schlacht) dann Pech haben kann und nur noch mit Rekruten die Basis retten muss, da alle wichtigen Soldaten im Krankenhaus liegen oder optimiert werden. Die sehr lange Mission ist da nicht grade hilfreich.
Alles in allem sind das alles nette Erweiterungen für das Spiel, aber die neuen Elemente ändern nix an der Grundgeschichte des Spiels, weswegen ich viel schneller durch die Missionen (trotz neuer Schauplätze) gelangweilt war. Im Paket ist es sehr gut, einzeln gibts dann aber doch zu wenig neues, für ein ordentliches Neuerlebnis. 7,5 von 10 graue Männchen.