Aus nostalgischen Gründen gestern wieder begonnen:
Die 10-teilige Minifernsehserie SHAKA ZULU von 1986, in Deutschland erstmal am 24.10. bis Ende Dezember und danach leider nie wieder ausgestrahlt - für mich also gleichzeitig eine großartige Kindheitserinnerung.
In erster Linie will man nach so langer Zeit natürlich wissen, ob ein Werk noch die gleiche Faszination ausüben kann, wie zu Kindertagen. Und nicht selten wird man bei solchen virtuellen Reisen in die Vergangenheit, ob geradezu amateurhaftester Machart, hölzernsten Schauspielern oder billigster Effekte, ja rasch wieder heraus aus der romantischen Verklärung und zurück auf den Teppich geholt.
Selbstverständlich plagten mich nach neurlichem Konsum nicht die selben Einschlafprobleme wie damals als Siebenjähriger (boah, hab ick mir gegruselt
), aber die Qualität hat mich - im positiven Sinne - sehr überrascht.
Wie die deutsche Synchronisaton ist, kann ich nicht sagen, ich hab's mir gleich im Originalton angesehen, aber ich bin mir sicher, dass die Serie auch jemandem gefällt, der sie heutzutage das erste Mal sieht - zumindest, wenn derjenige nicht festgelegt ist auf Marvel-Comicverfilmungen, Filmtitel, die aus vier Worten bestehen (Shaka, Zulu, König, Gras?) oder CGI-Effekte.
Was mir vor allem gefällt, ist, dass man der Serie überhaupt nicht anmerkt, dass sie eine ist. Die in Südafrika unter Mitwirkung mehrerer Länder gedrehte Produktion ist handwerklich sehr gut und nicht unaufwändig gemacht. Dass es sich bei den Darstellern der Zulus durchweg um Laien handelt, merkt man nicht, im Gegenteil, es fördert noch den Realismus und die Glaubwürdigkeit der Serie, deren grundsätzlicher Handlungsverlauf um den Aufstieg des Zulu-Königs Shaka bis zu seinem Tode 1828 sich weitestgehend an die historischen Fakten bzw. die gängigen mündlichen Überlieferungen hält.
Erstaunlich schwach ist da im Vergleich die erste Folge, die in Großbritannien spielt und quasi die Einleitung bilden soll. Daran ändert auch der Auftritt des großen Christopher Lee nicht viel. Mit dem Wechsel auf den afrikanischen Kontinent gewinnt das Werk aber rasant an Fahrt und vor allem auch an erstaunlich viel Spannung. Man fiebert von Folge zu Folge mit - so, wie es einst bei guten Fernsehserien (TWIN PEAKS etc.) Brauch war.
Ebenfalls erwähnenswert ist meines Erachtens der großartige Soundtrack, vor allem das Titelstück "We Are Grwoing" von Margaret Singana bleibt im Ohr.
Witzige Randinfo zum Schluss: Shaka-Darsteller Henry Cele war Profifußballtorwart und trainierte bis zu seinem Tod vor vier Jahren einen südafrikanischen Proficlub.