Als Heimhilfe ist man als Allround-Genie noch weit aus mehr unterbezahlt. Ich meine, ich muss mich alltäglich mit
Demenz kranke, manisch-depressiven Büroangestellten herumschlagen, die keine ordentliche Tourplanung zustande
bringen. Wehe die wagen es sich zu beschweren, dass ich meine Tour selbstständig geändert habe um nicht ins strudeln
zu kommen. Ehrlich, warum soll ich nach dem ersten Einsatz in einen anderen Bezirk fahren, wenn der nächste Kunde
gleich direkt um die Ecke schon auf mich wartet?
Am Wochenende sieht man ja oft am ehesten wenn Personalmangel herrscht. Da kann es schon mal vorkommen das man plötzlich
15 Einsätze hat. Hört sich vielleicht nicht viel an, wenn ich nicht mit jeden Kunden meist weit aus länger als fünfzehn Minuten Zeit verbringe.
Dazu kommt noch Wegzeit und eine halbe Stunde Pause, die ich ohnehin nicht mache.
Es ist gut reden dass man einfach den Job wechseln soll. Um einen anderen Beruf zu wechseln braucht man ja erst ein Mal eine Ausbildung
und die Motivation dies auch durch zuziehen, sowie vor zehn Jahren als ich von Verkäufer(noch schlechter bezahlt) zur Heimhilfe gewechselt bin.
Ich weiß nicht ob ich noch die Lust und die Kraft dazu finde. Außerdem hat mein Mann auch keinen Bock mehr auf seinen Job. Zwei Arbeitslose
wäre einer zuviel. Ne ich wart mal lieber ab.
An den Kunden und der Arbeit liegts ja auch nicht. Ich mag an und für sich meine Arbeit da ich Menschen helfen/unterstützen/trösten kann.
Es ist nur die Tourplannung mit der ich nicht zurecht komme und auch manchen Kollegen deren Arbeit ich übernehmen muss, wie etwa zum Arzt
zu gehen weil sich sonst scheinbar niemand findet. So etwas stört mich, deswegen bin ich oft kurz davor zu kündigen.
Ohne dem wäre es ein durchaus passabler Beruf, wenn auch wie gesagt bissl unterbezahlt.