Da ich keinen Bock auf irgendwelche Zeitverschwendung in Form von unnötiger Zockerei mehr habe, gebe ich mich mit den paar wenigen interessanten "Blockbuster-Spielen" der Spieleindustrie zufrieden und kann zudem aufgrund des Offlineseins meiner Konsole sicher sein, dass dort nichts und niemand Zugang hat, der keinen Zugang zu haben hat. Die o.g. Machenschaften der Hersteller mache ich nicht mit, und nur um ein paar "Add-Ons" (was ja eigentlich gar keine Add-Ons sind, sondern Teile der Spiele, die nur nicht "freigeschaltet" sind) zu bekommen (auf die man auch verzichten kann), werde ich meine Konsole sicherlich nicht ans Internet anbinden. Ich will auch gar nicht wissen, was es alles an gebastelten Spielen von semiprofessionellen Softwareschmieden gibt. Mag ja sein, dass da einige sehr schöne Dinge dabei sind, aber wie gesagt: Im Grunde genommen ist zocken Zeitverschwendung, und Zeit ist knapp. Da heißt es entweder oder.
Als Beispiel ging es da um Retro-Spiele wenn er ein altes
Spiel haben möchte dann wird es schnell per Download besorgt wehrend meine Art des Suchens nach einem alten Modul in diversen Geschäften
als Zeitverschwendung betrachtet wurde. Auch wurde da schon Hinterfragt ob man überhaupt noch Datenträger benötigen würde in unserer Zeit?
Für mich geht es da schon in Richtung Fast Food und Wegwerfgesellschaft schneller Konsum und der Sammlergeist bleibt auf der Strecke.
Spiele sammeln nur kranke Nostalgiker, die an der Vergangenheit festhalten. So wie ich.
Ich bin der einzige in meinem gesamten Bekannten- und Freundeskreis, der Computer- und Konsolenspiele, die er früher mal gespielt und für gut gut befunden hat, in Originalverpackung sammelt und mit den Spielen ganze Wände füllen könnte. Alle anderen kaufen sich wenn's hoch kommt eine Konsole mit ein paar Spielen, spielen diese und verkaufen beim Erscheinungstermin der Nachfolgekonsolen die Alte samt Spielen wieder, um durch den Erlös die Neue mitfinanzieren zu können. Spiele sind nunmal nichts weiter als Konsumgut. So krank wie wir sind kaum irgendwelche Leute, egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Wer sammelt denn heute nochwas? Das einzige, was von vielen gesammelt wird, sind mp3-Dateien. Die nehmen aber auch keinen Platz weg, und Platz können sich heute immer weniger leisten. Mir geht es ja ähnlich. Wohin mit meiner Sammlung? Meine gesamte Comicsammlung und meine Spielesammlung (alles bis auf die Spiele von XBox360, GC und PS2) habe ich außerhalb meiner Wohnung gelagert, meine DVD-Sammlung füllt gemeinsam mit meiner CD-Sammlung eine komplette Wand von vier Wänden meines Wohnzimmers und meine Vinyl-Sammlung ist in 2 großen Vinylcases gelagert. Im Keller ist kein Platz mehr, da dort andere Dinge lagern. Platz, das ist das Entscheidende! Hätten die Leute mehr Geld und vor allem mehr Platz, würden sie unter Umständen auch wieder mehr sammeln. Aber da beides in der Regel äußerst begrenzt vorhanden ist, und es zudem noch ein Medium namens Internet gibt, über das man viele Möglichkeiten hat, anderweitig und vor allem kostenlos an die Dinge heranzukommen, ohne dafür weiter Platz aufbringen zu müssen, wird eben genau das genutzt. Ist eben schnell und praktisch. Du selbst bist mit Sicherheit nicht anders. Beispiel Musik: Wo man sich früher mühsam Lieder entweder aus dem Radio oder von Platte auf Tape aufgenommen hat, und man sich dann mit den 60 Minuten (in der Luxusvariante kam man sogar auf sage und schreibe 90 Minuten) für unterwegs zufrieden gegeben hat (Spulerei, Bandsalat etc. inbegriffen), muss es heute schon ein iPod sein, auf den am besten die ganze Musiksammlung, mindestens aber 500 Tracks, draufpassen. Und da CDs Platz wegnehmen und man sich die Wavefiles, die sich darauf befinden, erst einmal in mp3-Files umwandeln und mit Tags versehen müsste, wollen viele eben gleich die mp3-Files haben und laden sich eben diese aus dem Netz herunter. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch so verfährst. Oder gibst du dich mit einem Walkman zufrieden? Die Jugendlichen kennen greifbare Medien, die man in die Hand nehmen kann, teilweise doch gar nicht mehr, weil sie einfach "unpraktisch" sind. Wir wollen was in die Hand nehmen können, aber viele andere eben nicht. Und wie gesagt, was man in die Hand nehmen kann, verbraucht Platz... Klar führt das zu schnellerem Konsum und man weiß einzelne Dinge unter Umständen nicht mehr so zu schätzen wie früher, aber so ist das eben. Ein Mensch ist heute ja auch nicht mehr soviel wert wie früher, da wir nur noch Nummern im System sind, die zu funktionieren und Geld einzubringen haben. Schaffen wird das nicht mehr, werden wir fallengelassen, da wir in dem Fall nur noch Kostenverursacher sind. Alles muss heute schnell gehen, funktionieren, billig sein und wenig Ressourcen verbrauchen. Willkommen auf der Erde!