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Autor Thema: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig  (Gelesen 2624 mal)

bronstein

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Liebe Leute,

ich finde es auffällig, dass unter den wenigen Softwarehäusern, die sich von den 1980ern in die 2010er gerettet haben und richtig groß geworden sind, mit Code Masters und Computec zwei ursprüngliche Anbieter von Billigspielen befinden. Das ist ein Beleg dafür, dass diejenigen, die ihre Kopiererei damit rechtfertigten, dass Software zu teuer sei, eben doch recht hatten. Jene Softwarehäuser, die einen fairen Preis verlangten, waren auf Dauer erfolgreich (inkl. Mastertronic, das später von Virgin gekauft wurde).

Es ist ja auch wirklich schwer zu verstehen, wieso ein Computerspiel fünfmal so viel kostete wie eine LP. Spiele von Sensible Software und Factor 5 mögen klasse gewesen sein, aber wenn bei Spitzenspielen wie Wizball oder Turrican das selbe Label auf der Packung prangte wie bei Flops à la Highlander oder Volleyball Simulator, überlegt sich jedes gebrannte Kind, ob es da noch einmal zugreift.

Auf Dauer haben sich die niedrigen Preise durchgesetzt. Den Machtkampf haben eindeutig die User gewonnen, die entweder kopierten oder preisgünstige Software kauften. Darauf sollte man bei Gelegenheit auch mal anstoßen, wie ich finde.

Cheers,

Lenny Bronstein
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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #1 am: 02.05.2014, 20:23 »

Codemasters hatte auch damals schon Vollpreisspiele im Angebot, und heute natürlich auch. Diese Codemasters Budget Spiele waren ein Phänomen in England. Bei uns z.B. habe die kaum ein Rolle gespielt. Die AAA Spiele sind heute immer noch zu teuer, fallen preislich aber doch recht schnell. Und dank der Indie Spielszene kann man auch heute jederzeit günstig moderne Spiele zocken.
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bronstein

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #2 am: 02.05.2014, 21:02 »

Code Masters haben meines Wissens erst in den 1990ern mit Vollpreisspielen begonnen. Die meisten Billigspiele haben sie in UK abgesetzt, das ist sicher richtig. In Mitteleuropa übernahm ihre Rolle auf dem Markt Computec - als Anbieter von preiswerten Spielen mit Massenabsatz.
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forenuser

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #3 am: 02.05.2014, 22:27 »

Haben sich denn die niedrigen Preise durchgesetzt?

Code Masters ist kein "Billiganbieter" mehr. Mastertronic, wie erwähnt von Virgin Games aufgekauft, haben sich zum Ende hin als Sega-Zentraldistributor versucht und die übrigen Budget-Anbieter haben vorrangig alte Katalogtitel der Vollpreishäuser neu aufgelegt. Computec kenn ich nur als Verlagshaus, welche Softwaretitel haben die verlegt?

Also soweit ich das überblicke sind von damals nur die Big-Player übrig geblieben, also EA, Activision, Ubisoft (ok, damals kein Big-Player) und Infogrames/Atari - wobei letztere wohl mehr tot als lebendig sind. Aber alles keine Budget-Anbieter.


Die Indie-Szene von heute lässt wohl nicht mit den Einzelkämpfern von damals vergleichen. Das fängt bei den technischen Möglichkeiten der Hard- und Software an und hört bei den Vertriebsmöglichkeiten noch nicht auf. Dazu noch Crowd-Founding... Gerade letzteres macht es vergleichweise einfach nicht wirtschaftlich profitabel sein zu müssen.
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Gunlord

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #4 am: 03.05.2014, 08:04 »

Also ich persönlich finde nicht das die aktuellen Spielepreise grundsätzlich zu hoch sind, sofern man nicht zum Release in den nächsten Saturn-Markt rennt um dort 69,95€ auf die Theke zu legen.
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bronstein

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #5 am: 17.08.2014, 17:58 »

EIgentlich hätteman in den frühen 1990ern mit einem C64 schon ganz legal ziemlich gut leben können: Haufenweise günstige Compilations, dazu Game On, Magic Disc und die 64'er-Spiele-Sonderhefte... Da war man schon zum Taschengeldpreis mit Originalen sehr gut versorgt.
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PsychoT

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #6 am: 18.08.2014, 00:58 »

Klar, wenn man ein verwöhntes Balg mit sehr großzügigem Taschengeld war, dann ja...
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Retrofrank

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #7 am: 18.08.2014, 06:58 »

Kommt immer drauf an, wie viel man haben "muß".
Man hätte sich ja auch damit abfinden können, daß man auf das, was man sich nicht leisten kann, halt einfach verzichten muss.
Bin jetzt aber auch beim besten Willen kein Heiliger gewesen, der das immer so gesehen hat.
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whitesport

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #8 am: 18.08.2014, 10:04 »

Geburtstag und Weihnachten war mal ein Spiel drin, aber zwischendurch nicht wirklich einfach, gerade wenn man noch andere Hobbies hatte. Klar, Magazine mit Diskette, gut und schön, aber irgendwie wollte man ja auch die großen Titel haben. Unterbezahlte Kinderarbeit wie Zeitungen austragen habe ich damals schon abgelehnt  B)
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Gunlord

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #9 am: 19.08.2014, 12:46 »

Zwischendurch, aber eher selten gab es mal ein Paar Mark in die Hand gedrückt um bei Horten, einem alten Kaufhaus, ein neues Spiel zu kaufen - war aber eher die Ausnahme als die Regel. Da wurden dann solche C64-Perlen wie "Barbarian 2 - Dungeons of Drax" oder "The Train" gekauft...*schwärm*
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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #10 am: 19.08.2014, 14:23 »

Horten war toll, mein Lieblingskaufhaus damals.
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PsychoT

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #11 am: 19.08.2014, 15:04 »

Meins auch. Aber Geld in die Hand gedrückt bekommen um mir was zu kaufen habe ich nie im Leben. 2 DM Taschengeld die Woche, wenn's weg ist ist es weg, Pech. Muss ich mir eben besser einteilen... Groß Spiele einkaufen war nicht. Hat ja kaum für die Panini-Sammelalben gereicht. Und Weihnachten, tja, da gab's alles mögliche aber mit Sicherheit keine Computerspiele. Die waren und sind schließlich schlecht da sie keinen Nutzen haben, reine Zeitverschwendung sind und außerdem völlig bescheuert sind. Es gab allerdings nach jeweils jahrelangem Generve zu Weihnachten einen C64 und einige Jahre später einen A500. Immerhin. Um den Rest habe ich mich selbst gekümmert, auch wenn das "unterbezahlte Kinderarbeit" in Form von Zeitungen austragen oder Lagerarbeiten im Computergroßhandel bedeutet hat. Alleine pro Zeitung waren das satte Einnahmen von beinahe 2 Pfennig, insgesamt immer so 16-18 DM pro Tour und im Comuterfachhandel waren's meine ich großzügige 12 DM/h. Nur so habe ich die Kindheit überstanden. Denn Software war schließlich zu teuer! So wie die meisten anderen Sachen auch.
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Retrofrank

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #12 am: 19.08.2014, 16:47 »

Es gab allerdings nach jeweils jahrelangem Generve zu Weihnachten einen C64 und einige Jahre später einen A500.

Sicherlich, wie bei den meisten von uns, erst nach dem Versprechen, damit natürlich nur laute sinnvolle Sachen für die Schule zu machen, hehe.  B)
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sternhagel

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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #13 am: 19.08.2014, 23:44 »

Die Versprechen kenne ich auch.  :hihi:

Wenn ich mal eines meiner Originalen nicht mehr haben wollte haben wir die Spiele getauscht oder sie im Second Hand Laden gekauft. Naja, die Masse die es für den C64 gab hatte man bei Atari nicht gerade, aber man kannte genug Leute, die einen 64er hatten mit den man ein paar Stunden spielen konnte. So hat man auch Geld gespart.  :D
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Re: "Software ist zu teuer" - das Argument war richtig
« Antwort #14 am: 20.08.2014, 08:30 »

Meins auch. Aber Geld in die Hand gedrückt bekommen um mir was zu kaufen habe ich nie im Leben. 2 DM Taschengeld die Woche, wenn's weg ist ist es weg, Pech. Muss ich mir eben besser einteilen... Groß Spiele einkaufen war nicht. Hat ja kaum für die Panini-Sammelalben gereicht. Und Weihnachten, tja, da gab's alles mögliche aber mit Sicherheit keine Computerspiele. Die waren und sind schließlich schlecht da sie keinen Nutzen haben, reine Zeitverschwendung sind und außerdem völlig bescheuert sind. Es gab allerdings nach jeweils jahrelangem Generve zu Weihnachten einen C64 und einige Jahre später einen A500. Immerhin. Um den Rest habe ich mich selbst gekümmert, auch wenn das "unterbezahlte Kinderarbeit" in Form von Zeitungen austragen oder Lagerarbeiten im Computergroßhandel bedeutet hat. Alleine pro Zeitung waren das satte Einnahmen von beinahe 2 Pfennig, insgesamt immer so 16-18 DM pro Tour und im Comuterfachhandel waren's meine ich großzügige 12 DM/h. Nur so habe ich die Kindheit überstanden. Denn Software war schließlich zu teuer! So wie die meisten anderen Sachen auch.

Ich hatte das große Glück das mein alter Herr sich damals auch für die ersten Videospielkonsolen/Heimcomputer begeistern konnte und auch gerne zugeschaut hat, wenn wir gezockt haben - da hatte er auch schon mal 150,-DM (!!!) für Phönix auf dem VCS2600 locker gemacht. Meinen C64 habe ich wohl aus einer spontanen Laune heraus bekommen. Er kam einfach ins Zimmer mit einem Prospekt (das müsste noch Allkauf gewesen sein, falls es noch wer kennt...) in welchem ein C64 mit Monitor & Co. angeboten wurde. "Na, möchtest Du einen haben?" Hm,...die Antwort kennt Ihr *g*
Naja, als die Geräte dann mehr als einen Stick und einen Feuerknopf bekommen haben, hatte er dann irgendwann das Interesse verloren...
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