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Umfrage

Wofür seid ihr: für ein komplett vereintes Europa (United states of Europe), oder für ein "Europa der Vaterländer"?

United states of Europe
- 6 (60%)
Europa der Vaterländer
- 4 (40%)

Stimmen insgesamt: 9


Autor Thema: Europa wohin gehst du?  (Gelesen 2740 mal)

Elvis

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #15 am: 12.11.2005, 16:22 »

Der Witz ist ja auch noch: Die Schweiz ist EU-päpstlicher als die EU-Päste selber. 2 EU-Verordnungen hat die Schweiz als einziges Land eingerichtet. Im automonem Nachvollzug sind wir immer viel schneller als die EU selber.
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Elvis

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #16 am: 13.11.2005, 16:57 »

Ich weiss es nicht, was genau das für Verordnungen es sind. Aber so weit ich weiss, geht es um Wirtschaftsrecht (Börsenrecht und Gesellschaftsrecht, Recht für kollektive Geldanlagen bzw. Fonds).
Prof. Dr. Peter Forstmoser erwähnt das immer wieder in seiner Vorlesung die ich im Moment besuche. Die Verordnungen wurden dann in der EU für immer auf Eis gelegt
(Google doch mal nach ihm - er ist ein Experte von Weltruf und seine Publikationen sind einfach nur genial).
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electroboy

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #17 am: 13.11.2005, 18:27 »

Zitat
Mit dem was Du zu Europa und den Großmächten geschrieben hast, sprichst Du mir absolut aus der Seele. Vielen Dank.
 :)

Zitat
Wenn es wirklich darum ginge, die Welt besser und friedlicher zu machen, warum beendet man dann nicht alle der rund 30 Diktaturen die es derzeit weltweit noch gibt? Und war nicht Nordkorea eine viel größere Bedrohung (und ist es immer noch) als der Irak?

Eben. Ein weiteres Indiz der wahren Gründe des Irakkrieges. Ginge es darum Bedrohungen auszuschalten, hätte Nordkorea weit vor dem Irak angegriffen werden müssen ....  :angry:  
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GregBradley

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #18 am: 14.11.2005, 02:44 »

Zitat
Zitat
Die EU entwickelt sich weder in die eine noch in die andere Richtung, die in der Umfrage angegeben wurde. Sie entwickelt sich zu einem zentralistisch-bürokratischen und vom Volk entfremdeten, weltfremden Gebilde.
Außerdem ist das nur deine subjektive Meinung dazu.
Selbstverständlich gibt es die Option die EU nur als Wirtschaftsföderation, als Föderation im Sinne von einem "Europa der Vaterländer" oder als großes Kollektiv zu führen. Polemik sonst nichts!aber noch nicht in der EU durchgesetzt wurden?!
Ich würde mal meinen, dass die EU in ihren Anfängen als Montanunion bzw. EGKS und EWG noch viel mehr Wirtschaftsunion war als heute. Immerhin hat Europa jetzt über ein halbes Jahrhundert ohne Krieg hinter sich (was ja, wie man am Rest der Welt sieht, absolut keine Selbstverständlichkeit ist), was ein eindeutiges Indiz für die guten Beziehungen innerhalb der Union ist. Außerdem kann ja immer noch zusammen wachsen, was zusammen gehört, auch wenn es nur als Zusammenschluss rein wirtschaftlicher Art begann und die Tatsache, dass Europa genauso ein erbärmliches, bürokratisches Gebilde wird, wie die Verwaltungen seiner einzelnen Länder selbst ist zwar bedauernswert, aber meiner Meinung nach noch lange kein Hindernis für ein Aufeinanderzugehen der Menschen darin.
« Letzte Änderung: 14.11.2005, 02:45 von GregBradley »
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Elvis

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #19 am: 14.11.2005, 23:50 »

In Europa fand vor nicht mal 10 Jahren ganz in der Nähe Krieg statt. Ex-Yugoslawien oder auch Russland...

... und die momentane Situation in Frankreich stimmt nicht gerade besser...  :ks:

... das kommt halt dabei raus, wenn volksfremde Politik betrieben wird. :cry:

Die EU sollte nach den Ohrfeigen, die ihr bei den Volksabstimmungen verpasst wurden, wachsam sein und auf das Volk besser eingehen.
« Letzte Änderung: 14.11.2005, 23:53 von Elvis »
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PsychoT

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #20 am: 15.11.2005, 00:10 »

Genau Elvis, sehe ich auch so!
Eine kleine Ergänzung: Im Jahre 1999, was ja gerade mal vor wenigen Stunden war, begann sogar der erste offizielle deutsche Angriffskrieg nach dem zweiten Weltkrieg. Ja, so war das. Zu dem Zeitpunkt war ich nämlich ein Soldat der Bundeswehr und "musste" mir etliche Diskussionen innerhalb und außerhalb der Truppe zum Thema anhören und mich sogar etwas einbinden. Da haben so manche Schwuchteln und Mit-dem-Finger-auf-Deutschland-Zeiger die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und von der Wiederkehr der Wehrmacht fantasiert... Von daher nix mit kein Krieg in Europa. Vergessen wir auch mal nicht der ewige Kampf Russland vs. Tschetschenien (Russland gehört mit einem nicht gerade kleinen Landstrich zu Europa, also ist das quasi Europa). Ansonsten ist hier wohl (noch) alles paletti, aber nur offiziell und bislang... :lehrer:
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GregBradley

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #21 am: 15.11.2005, 01:45 »

Nun ja, gekracht hat es auch in Europa seit 1945 und man ist noch weit davon entfernt, überall den Himmel auf Erden zu haben, das ist richtig.

Allerdings war es im EU-Europa immer ruhig, das muss man anerkennen. Den Krieg in Jugoslawien würde ich, obwohl natürlich mit aller Härte geführt und trotz internationalem Eingreifen, eher unter "Bürgerkrieg" subsummieren. Auch in Irland war die Nachkriegszeit durchaus turbulent, in Spanien gab es bis 1975 noch die Franco-Diktatur, Portugal wurde bis 1974 von einer Einparteiendiktatur regiert, in Griechenland gab es die Militärjunta, ebenfalls bis 1974 und in Rumänien herrschte bis 1989 die Ceauşescu-Diktatur.
Was ich aber meinte war eher, dass sich die Europäischen Nachbarn untereinander nicht mehr angegriffen haben und es keine nennenswerten Expansionsbestrebungen seit dem Zweiten Weltkrieg mehr gab. Grenzen haben sich in Europa nur noch verändert, wenn künstlich zusammen gehaltene Staaten wie Russland oder Jugoslawien (zwangsläufig) auseinander brachen.
Worauf ich letzten Endes hinaus wollte: In Europa haben die benachbarten Staaten ein wesentlich besseres Verhältnis zueinander als in den meisten anderen Teilen der Welt.

Auch haben sich mittlerweile fast überall in Europa stabile Demokratien etabliert. Auf dem afrikanischen Kontinent dagegen gelten noch 15 Staaten als Diktaturen, auf dem asiatischen 13 und auf dem amerikanischen einer.
« Letzte Änderung: 15.11.2005, 04:00 von GregBradley »
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HiroP

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #22 am: 15.11.2005, 09:42 »

USE wäre bestimmt die überlebensfähigere Alternative, wenn man die Giganten betrachtet gegen die wir in Gegenwart und Zukunft konkurieren werden : USA, China, Indien, jedes einzelne Land um ein mehrfaches größer als Europa. China und Indien als aufstrebende Wirtschaftsorte mit ungeheurer Kaufkraft UND immer größer werdenden Produktionszahlen diskutieren schon über den gemeinsamen Markt China-Indien.

Man bedenke : Rund 2.500.000.000 Konsumenten, da brauchen wir in Europa schon ein bißchen mehr als Zoll- und Steuererleichterungen. Von den militärischen Faktoren ganz zu schweigen ; und die werden auf kurz oder lang doch sicher wieder relevant.

Die Probleme bei der Realisierung des Projekts USE sind aber mannigfaltig. Zum einen die Fremdmächte die dagegen steuern. Als Beispiel dürfte die US-amerikanische Lobby-Arbeit gegen die EU-Verfassung dienen.

Dann haben wir die ganzen Völker die einen Verlust ihrer Souveränität und nationaler Identität befürchten. Die Britten schaffen es nicht mal sich von ihrer Währung zu trennen, und die Gründe sind nicht allein wirtschaftlich. Die Idee eines Parlaments von "Ausländern", die über das "eigene Land" bestimmen, ist Millionen von Menschen ein Graus.  
Und erst neulich stand im Spiegel eine Statistik die besagte, daß über 60% der Polen und über 40% der Tschechen sich sicher sind, daß Deutschland irgendwann alte Territorialansprüche geltend machen wird. Griechen und Türken (wenn man von deren Beitritt ausgeht) streiten sich seit über 1000 Jahren ohne Unterlass.
Basken und Katalanen kämpfen um Autonomie, im alten Jugoslawien haben sich die Gemüter nach dem (von den europäischen Mächten mitverantworteten) Bürgerkrieg lange nicht abgekühlt. Die Albaner träumen von Großalbanien, das 1/3 des balkanischen Raums einschließt und werden noch mit Waffen aus den USA unterstützt.
In der Aussenpolitik gibt es europaweit eine Kluft zwischen den Unterstützern des US-Amerikanischen "Protektionismus" und den (mM genauso heuchlerischen) Friedensstiftern.
Von Einheit und Stabilität kann da kaum die Rede sein und die Folgen der Euro-einführung auf die Kasse des durchschnittlichen Europäers schaffen auch eine Stimmung des Mißtrauens gegenüber weiterer Integrationsschritte.
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GregBradley

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Europa wohin gehst du?
« Antwort #23 am: 15.11.2005, 18:09 »

Wobei ich diese Probleme immer noch für geringer halte, als die, mit denen man in anderen Teilen der Welt zu kämpfen hat. Insgesamt traue ich Europa über kurz oder lang durchaus Potential für ein versöhnliches Zusammenwachsen zu.
Auch was die Autonomiebestrebungen der genannten Regionen angeht, könnte ich mir vorstellen, dass sich da ein Konsens finden lassen kann. Vielleicht erkennen die Verantwortlichen der betroffenen Gebiete eines Tages, dass ihnen ein wirtschaftlich, militärisch und womöglich ja sogar kulturell geeintes Europa bessere Chancen für die Zukunft bringen kann, als ein Vereinigtes Reich der Ziegenhirten und Schafszüchter auf 30.000 km² und die Regierungschefs der betreffenden Staaten verstehen endlich, dass sie nicht mit aller Macht künstliche Staaten zusammenhalten müssen, um ihre eigene Stärke zu demonstrieren, wenn ihnen doch ein vereinigtes Europa als übergeordnetes Gebilde ihnen viel mehr Schutz und Sicherheit bieten kann.
Immerhin haben sich andere Staaten in Europa auch über Jahrhunderte erbittert bekämpft und koexistieren heute friedlich. Wie oft hat alleine das Elsass seit dem Mittelalter zwischen Deutschland und Frankreich den Besitzer gewechselt und wieviele verlustreiche Kampfhandlungen wurden vom Dreißigjährigen bis zum Zweiten Weltkriegseitdem geführt und wie gut sind die Beziehungen heute trotzdem? Da besteht auch für das Kosovo, das Baskenland oder Katalonien noch Hoffnung.

Sicherlich, was heisst schon Stabilität? Was bedeutet schon Frieden? Bestimmt schlummert genau genommen selbst in den stablisten Demokratien dieser Erde genug Konfliktpotential, um all das von einem Tag auf den anderen zu beenden. Wer weiss schon, wie es kommen wird? Womöglich bestimmen die Chinesen den Europäischen Kontinent eines Tages zu ihrem Testgebiet für umfangreiche Atomtests. Vielleicht greift übermorgen ein launischer finnischer General die Färöer Inseln an und stürzt sein Land damit in einen gnadenlosen Krieg mit Dänemark?
Trotzdem würde ich mal nicht so schwarz malen. Es gibt auch immer wieder mal Menschen, die Krieg und Streitereien total scheisse finden. Ich zum Beispiel.
« Letzte Änderung: 15.11.2005, 20:34 von GregBradley »
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