Mit Verlaub, wer wie "die" Amerikaner dem Rest der Menschheit die Meinungs- und Religionsfreiheit, die Menschrechte und die Demokratie mit den wohl hinglänglich bekannten Mitteln nahebringen will, der sollte man es auch ertragen, wenn in der Nähe von Ground Zero eine Moschee gebaut wird. Alles andere ist IMHO lächerlich und heuchlerisch. Zumal man das Geld, welches die islamischen Gemeinde für den Grundstückskauf zahlte, wohl gerne genommen wurde...
Aber es kommt wohl darauf an, wessen Interesssen mit diesen Rechte vertreten werden sollen. Stichwort Irak, Afghanistan, Panama, Chile oder Iran (Persien).
Thema Gotteshäuser (ganz allgemein): In DE ist der Bau einer Moschee keine einfache Angelegenheit, war er nie.
Bei uns in der Stadt wurde der Bau bis auf weiteres, wegen Einspruch der "christlichen" Bürger, erstmal auf Eis gelegt. Und das Thema zieht sich ja schon seitdem die ersten Nicht-Christlichen Gastarbeiter ins Land kamen... Wo wir dabei sind, ironischer Weise wäre am ehesten im Irak (also z.B. Bagdad) der Bau eines christlichen Dom möglich gewesen. Sadam Hussein war ein ordinärer, weltlicher Diktator. Mit Religionen hat der nichts am Hut und religiöse Minderheiten hatten es dort vgl. leicht. Da haben sich Shiiten und Suniten deutlich mehr in die Wolle bekommen. Aber dann der Golfkrieg III... Da hat er dann vom "heiligen Krieg" getönt um Stimmung gegen die Invasoren USA zu machen - und natürlich gegen die Juden.
Es waren übrigens die Amerikaner, die Sadam Hussein zu dem machten was er war. Und Bin Laden zu dem was eben dieser ist... Aber es kommt wohl nicht auf die Freiheiten und Rechte an, sondern nur auf die zu vertretenden Interessen.
Mal was ganz anderes... Kennt sich jemand hier in den muslimischen Ländern aus aus? War schon jemand hier in einem islamischen Land? Ich nicht, aber Bekannte und Verwandte (Türkei und arabische Halbinsel). Und diese sind, auch und gerade weit Abseits der Touristensammelbatterien, von der Gastfreundschaft der Menschen beeindruckt. Aber der "netten Moslem vom Lande" verkauft sich schlecht in unseren Medien - und als fanatischer Gotteskrieger taugt er eventuell gar nicht.
Wir sollten uns allesamt mehr an die eigene Nase fassen und auch mal zurückblicken. Wie sieht es aus mit der religösen Toleranz hierzulande (nicht nur Muslimen gegenüber)? Wie oft haben "wir" der Welt unseren Stempel aufgedrückt und Andersdenkende rigeros unterdruckt, verschleppt oder auch ausgelöscht? Und da wird nun gejammert weil eine Moschee gebaut werden soll?
Aber, auch dass muss erwähnt sein: Ein Großteil der Amerikaner hat sich wohl gegen die Verbrennung des Koran entschieden! Sehr Weise.